In Birkach, Stuttgarts zweitkleinstem Stadtbezirk, hält sich die Parknot in Grenzen. Brennpünktchen gibt es gleichwohl, und diese sind vor allem in der Ortsmitte.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Birkach - Es dürfte so ziemlich genau die Mitte von Birkach sein, auf der die Autos zuverlässig widerrechtlich geparkt werden. Auf dem Gehweg vor dem Geschäftshaus an der Birkheckenstraße 1 stellen mutmaßliche Kunden des örtlichen Einzelhandels ihren Wagen so kurz ab, dass es doch gar nicht auffällt. Meinen sie.

 

Rund um den Supermarkt und den Bäcker ist es zu Stoßzeiten tatsächlich eher ein Glücksfall, auf Anhieb einen Parkplatz zu finden. Spätestens nach der dritten Runde ist das Auto schnell mal abseits der Verkehrsregeln abgestellt. „Weil ich nur gschwind einen Döner holen muss“, sagt Andrea Lindel, die Bezirksvorsteherin von Birkach und Plieningen, wie sie sich die Gedankengänge der Falschparker zusammenreimt. Sie selbst ist unverdächtig, weil in der Regel mit dem Fahrrad unterwegs.

Busse müssen wild rangieren

Als Bezirksvorsteherin weiß Lindel allerdings trotzdem, dass in Birkachs Mitte, an der Birkheckenstraße, immer wieder Gschwind-Einkäufer andere behindern. Vor allem Busse müssen deshalb mitunter wild die Birkheckenstraße entlangrangieren – oder sie warten einfach ab, auch wenn das den Fahrplan verzerrt.

Die Stadt hatte vor einiger Zeit vorgeschlagen, den Gehweg vor dem Supermarkt und dem Bäcker in Birkach mit Pollern zu versehen, dann könnte dort keiner mehr seinen Wagen parken. Denn das geltende Halteverbot zeigt keine Wirkung. Die Bezirksbeiräte waren von dieser Idee nicht auf Anhieb angetan, sie wünschen sich, dass die Stadt öfters Kontrolleure in Stuttgarts zweitkleinsten Bezirk schickt. Vermutlich ein frommer Wunsch, denn die Stadt teilte mit, dass sie in Birkach täte, was in Birkach zu tun ist.

Verglichen mit den Innenstadt-Bezirken geht es auf Birkachs Parkplätzen oder Nicht-Parkplätzen beschaulich zu. Trotzdem gibt es auch hier Brennpünktchen. Die Straßen rund um die Grundschule, „die sind immer ein Thema“, sagt die Bezirksvorsteherin Andrea Lindel.

Regelmäßig höre sie zudem, dass es in Birkach ein paar Seitensträßchen gebe, wie zum Beispiel die Bientzlestraße, aus der sie immer wieder Klagen erreichen würden. Die Straßen seien zu schmal, die Garagen zu wenige oder zu klein. „Die Autos sind größer geworden“, sagt Andrea Lindel. „Und die Garagen aus den Sechziger Jahren sind halt nicht mitgewachsen.“ Weshalb das Auto nur am Straßenrand Platz findet. Falls Nachbar A nicht schneller war, oder Nachbar B keine Gäste erwartet.

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