Durch das geplante neue Parkraummanagement in Degerloch sollen vor allem Pendler aus dem Stadtteil verbannt werden.

Degerloch - Viele Pendler parken die Seitenstraßen in Stuttgart-Degerloch zu. Einen Parkplatz zu finden, gestaltet sich vor allem vormittags oft schwierig. Doch das soll sich bald ändern. Der Bezirksbeirat hat in seiner jüngsten Sitzung die Einführung des Parkraummanagements in Degerloch im Zuge der sechsten Umsetzungsstufe einstimmig beschlossen. Von April 2023 an sollen im Kerngebiet zwischen der Albstraße, der Karl-Pfaff-Straße, der Löwenstraße und der Leinfeldener Straße Anwohnerparkausweise zum Einsatz kommen.

 

Bisher für jährlich 30,70 Euro

Gegen Entrichtung von derzeit noch 30,70 Euro jährlich für den Parkausweis können Anlieger dort zu jeder Zeit parken. Andere Parkplatzsuchende müssen für das Abstellen ihres Fahrzeugs 1,10 Euro pro Stunde oder 10,30 Euro für ein Tagesticket zahlen. Sonderregelungen gelten für Handwerker, Gewerbetreibende oder soziale Dienste. Die bisherige Mischnutzung bleibt aber prinzipiell erhalten. Das bedeutet, dass Anwohner und andere Autofahrer grundsätzlich dieselben Parkplätze nutzen. Anwohner sind aber privilegiert wegen ihres Anwohnerparkausweises.

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Voraussetzung für die Einführung des neuen Parkraummanagements, das bereits in einigen Stuttgarter Stadtteilen wie auch in Vaihingen etabliert ist, sei der Nachweis erheblichen Parkdrucks gewesen, erklärte Jens Schedlbauer vom Stadtplanungsamt Stuttgart vor den Bezirksbeiräten. Die Untersuchung in dem Teilgebiet rund um die Degerlocher Löwenstraße hat ergeben, dass es dort etwa 610 Parkplätze gibt. Die Auslastung liegt tagsüber zwischen 10 und 15 Uhr bei 91 bis 95 Prozent und abends um 23 Uhr bei knapp 74 Prozent. Sind mehr als 90 Prozent der Parkplätze belegt, spricht man von einem sehr hohen Parkdruck, bei 80 bis 90 Prozent von einem hohen und bei 70 bis 80 Prozent von einem mittleren Parkdruck.

Durch das neue Parkraumkonzept soll eine Abnahme der Belastung durch Parkplatzsuchverkehr erfolgen sowie eine Verbesserung der Luftqualität. Außerdem sollen zum einen die Anwohner selbst ihre privaten Stellplätze und Garagen besser nutzen. Zum anderen sollen die Pendler dazu motiviert werden, im Sinne der Verkehrswende auf Bus und Bahn oder das Fahrrad umzusteigen.