Im Zuge des Haushaltsplanungen wird auch darüber diskutiert, wie sich die Parkpreise in Ludwigsburg verändern. Die Stadtverwaltung plant teilweise mit einer Erhöhung von 150  Prozent. Die Stadträte haben Ideen, wie dagegen gesteuert werden kann.

Ludwigsburg : Anna-Sophie Kächele (ask)

Ausschusssitzung für Ausschusssitzung werden seit drei Wochen die Einsparmaßnahmen für den kommenden Haushalt besprochen. Diskutiert wird über gestrichene und reduzierte Zuschüsse sowie Erhöhungen von Beiträgen. „Wir haben ein laufendes Geschäft, das keine Erträge erwirtschaftet“, sagt Bürgermeister Sebastian Mannl. Die Stadtverwaltung hat deshalb aus verschiedenen Bereichen insgesamt 23  Einsparmaßnahmen aufgestellt, die sie in einer Paketlösung verabschieden möchte. Jeder solle dabei seinen fairen Anteil tragen, „da kommen wir um das Thema Parken nicht herum“, sagt Mannl.

 

Gebühren in Parkhäusern steigen

Die Stadtwerke Ludwigsburg erhöhen ab dem 1. Januar auf dem Parkdeck Walckerpark, in der Akademiehofgarage, der Rathausgarage, dem Parkhaus Asperger Straße und Solitude sowie der Sparkassengarage die Preise. Die erste Stunde im Tagestarif soll von zwei auf 2,30 Euro steigen, der Tageshöchstsatz wird einen Euro teurer. An Sonn- und Feiertagen steigt der Stundenpreis von 50 auf 80 Cent, an Sonntagen, an denen Veranstaltungen stattfinden, kostet die erste Stunde 1,80 statt 1,50 und jede weitere Stunde 1,30 statt ein Euro. Die letzte Gebührenanpassung hat 2020 stattgefunden.

Auch die Preise für öffentliche Parkplätze in der Stadt sollen angepasst werden. „Das Parken auf der Straße muss teurer sein als in den Parkhäusern“, sagt Christoph Beil vom Fachbereich Nachhaltige Mobilität. Darüber hinaus versuche man Menschen zu motivieren, das Auto im Sinne des Klimaschutzes stehen zu lassen und etwas für den Haushalt zu tun. Ab dem 1. März will die Stadtverwaltung die Parkgebühren deshalb folgendermaßen anheben. In der Parkzone 1 soll der Stundensatz von 2,40 auf drei Euro steigen, in der Parkzone 3/3A um 50 Cent auf 1,50 Euro. Dort könnte das Tagesticket zudem von fünf auf 7,50 Euro steigen, das Monatsticket in der Zona 3 von 40 auf 60 Euro. Darüber hinaus sollen die Parkgebührenzonen eins und zwei zusammengelegt werden, damit würde die bisherige Zone zwei gleich viel wie die Zone eins kosten. In der Oststadt möchte die Stadt auch an Sonn- und Feiertagen Parkkosten erheben. Bewohnerparkgebühren und Gewerbetickets könnten von 120 auf 180 Euro steigen.

Die Parkgebühren für Bewohner könnten auf 180 Euro steigen. Foto: Simon Granville

Die CDU möchte bei den letzten drei Punkten bei der bisherigen Regelung bleiben. Gerade die Zusammenlegung der Parkzonen würde eine enorme Erhöhung mit sich bringen, sagt Stadtrat Guido Passaro. Wolle man die Bürger auch an Sonn- und Feiertagen zum Parkautomat bitten, brauche es entsprechende Kontrollen, „dafür sehe ich das Personal nicht“, sagt der CDU-Politiker.

FDP schlägt Gutscheinheft für Besucher von Bewohnern vor

Christine Knoß (Grüne) plädiert dafür, die Bärenwiese wie ein Parkhaus zu behandeln. „Wir müssen uns über die langen Schlangen nicht wundern bei den großen Preisunterschieden“, sagt sie. Ein Tagesticket im Parkhaus kostet derzeit 12 Euro, auf der Bärenwiese vier Euro. Sie schlägt außerdem eine Zehner-Tageskarte für Menschen vor, die nicht jeden Tag, aber regelmäßig in der Stadt parken.

Auch Jochen Eisele von der FDP findet, dass das Parken an Wochenenden auf der Bärenwiese teurer werden solle – auch für Wohnmobile. Und er hat eine Idee, wie Bewohner der Oststadt entlastet werden: Ein – womöglich digitales – Gutscheinheft für Besucher von Bewohnern. Solche Besucherblöcke gab es bereits in der Vergangenheit, wurden aber durch die Möglichkeit der Fälschung abgeschafft. Durch den technischen Fortschritt sei das mittlerweile wieder möglich, sagt Beil. Die Stadtverwaltung plant, digitale Tickets einzuführen, die mit dem Kennzeichen verbunden sind.