Nach einer erfolgreichen Testphase in Stuttgart will der Betreiberkonzern Apcoa künftig Parkhäuser in ganz Europa als Logistik-Hubs für Pakete und andere Lieferungen nutzen.

Stuttgart - Der Betreiberkonzern Apcoa will künftig Parkhäuser in ganz Europa als Logistik-Hubs für Pakete und andere Lieferungen nutzen. Nach einer erfolgreichen Testphase in Stuttgart soll das Projekt, bei dem Stellplätze als eine Art temporäre Umladestation für Lieferungen genutzt werden, nun ausgeweitet werden. „Wir werden noch dieses Jahr beginnen und es dann nächstes Jahr flächendeckend in ganz Europa ausrollen“, sagte Niels Christ, Director Digital Sales & Alliances bei Apcoa, der Deutschen Presse-Agentur. Das Unternehmen betreibt in 13 Ländern mehr als 9500 Standorte mit zusammen rund 1,5 Millionen Stellplätzen.

 

Apcoa hatte das Konzept seit dem vergangenen Jahr zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation und der Logistikfirma Velocarrier in Stuttgart in mehreren Parkhäusern erprobt. Dabei wurden bestimmte Stellplätze in Randzeiten kurzzeitig für Autos gesperrt, größere Fahrzeuge stellten Container mit Paketen darauf ab. Velocarrier-Mitarbeiter holten diese Container dann mit Lastenrädern ab und starteten ihre Auslieferungstour im Umkreis.

Lieferverkehr aus Innenstadt fernhalten

Ziel ist, den Lieferverkehr mit großen Lastwagen aus den oft engen Straßen der Innenstadt fernzuhalten. Abgerechnet wird online und nicht mit festgelegten Mieten für die Flächen, sondern je nach Umfang und Dauer der Nutzung.

Neben kleinen Logistikern will Apcoa allerdings auch die ganz Großen der Branche ins Boot holen, auch wenn die mit ihren Fahrzeugen in kein Innenstadt-Parkhaus passen. „Wir haben ja ein sehr breites Bouquet an Standorten“, sagte Christ und verwies zum Beispiel auf Flughäfen oder eher außerhalb gelegene Einkaufszentren, wo große Lastwagen dann auch über Rampen von außen an die Parkhäuser andocken und ihre Waren umladen könnten. „Da sind wir in sehr guten Gesprächen“, sagte Christ.