Bisher konnte man im Parkhaus Unterer Grund in Stuttgart-Vaihingen für 1,50 Euro am Tag parken. Dieses Angebot haben auch viele Beschäftigte des nahen Bürogebietes und Flughafen-Reisende genutzt, offenbar, um Geld zu sparen.

Stuttgart - Das sehr stark belegte Parkhaus Unterer Grund in Vaihingen wandelt sich vom 1. Dezember zu einem Park-and-ride-Haus. Das städtische Parkhaus liegt nur wenige Minuten Fußweg von der S-Bahn-Haltestelle Österfeld mit den Linien S 1, S 2 und S 3 entfernt. Billiges Parken für nur 1,50 Euro am Tag wird auf den 510 Stellplätzen künftig nicht mehr möglich sein. Ein Tag kostet künftig rechnerisch 3,52 Euro. Die Tageskarte gibt es aber nur in der Zwangskombination mit einem Tagesticket des Verkehrsverbundes (VVS). Sie kostet dann acht, bei Feinstaubalarm 5,80 Euro.

 

Im Umwelt- und Technikausschuss des Gemeinderates billigten am Dienstag alle Fraktionen die für die bisherigen Nutzer gravierende Änderung. Das Parkhaus wird von vielen Mitarbeitern im nahen Bürogebiet Step und Reisenden mit Fahrtziel Flughafen genutzt. Gleichzeitig finden sich in den Tiefgaragen des Step freie Plätze. „Die Kapazitäten im Step sind vorhanden, sie sind aber teurer“, sagte Wolfgang Forderer, Leiter der Abteilung Mobilität im Rathaus, in der Sitzung.

Die Kombi gibt es an anderer Stelle bereits

Die Kombination Parkschein gleich Fahrschein gibt es an anderer Stelle in der Stadt bereits: Wer das Parkhaus an der Albstraße in Degerloch nutzt, hat auch gleich den Fahrschein für die Stadtbahn mit bezahlt. Im Unteren Grund wird die Umstellung, für die Fördergeld des Landes floss, an die Polygo-Karte des VVS geknüpft. Die Plastikkarte erhalten alle VVS-Dauerkunden. 2017 und 2018 soll versuchsweise ermittelt werden, wie sich die Verknüpfung von Polygo und Parken auswirkt. Pendler können eine Dauerparkberechtigung erwerben, die auf ihre Karte gespeichert wird. VVS-Gelegenheitskunden erhalten schon bei der Einfahrt einen Parkschein, der auch Fahrkarte für zwei Tarifzonen ist, also bis in die Stuttgarter City reicht. Bezahlt werden muss erst vor der Ausfahrt. Wer ein VVS-Abo hat, zahlt für das Parken im Monat künftig 13 Euro. Im Parkhaus wird die Belegung erfasst und auf die Auskunftsmedien des VVS überspielt, so dass freie Stellplätze erkennbar sind.

Beitrag für bessere Luft

Die Umstellung soll auch ein Beitrag zur Feinstaubreduzierung sein. Man freue sich über den Test, sagte CDU-Fraktionschef Alexander Kotz. Solche Umsteigemöglichkeiten zu schaffen sei wichtig, sagten auch Björn Peterhoff (Grüne) und Martin Körner (SPD). Sie sind für eine Ausweitung. Wichtig sei, bereits im Umland an S-Bahn-Halten Kapazitäten zu haben. Auch Christoph Ozasek (SÖS/Linke-plus) riet dazu, mit Blick auf die Luftbelastung Fahrzeuge weiter draußen abzufangen.