Die Stadt Stuttgart will einen Kindergarten im evangelischen Parkheim an der Eichenparkstraße fördern, obwohl unklar ist, ob er je gebaut wird.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Riedenberg - Es geht um 900 000 Euro. Diese Summe will die Stadt Stuttgart für den Bau eines Kindergartens im evangelischen Parkheim Riedenberg ausgeben. Ob das Geld tatsächlich überwiesen wird, ist derweil noch nicht klar. Das Projekt steht auf der Vorschlagsliste der Verwaltung für den Etat der nächsten beiden Jahre. Doch beim Haushalt haben die Stadträte Ende Dezember das letzte Wort.

 

Es gibt noch einen zweiten Grund, weshalb die Überweisung der 900 000 Euro nach Riedenberg ungewiss ist: Jener Kindergarten ist bisher nur ein Gedankengebäude. So sagt es Hans-Ulrich Gehring, der geschäftsführende Pfarrer der evangelischen Gemeinde in Sillenbuch. Entsprechend spärlich sind die Informationen, die der Pfarrer zum Thema geben will. Das Ganze sei noch nicht spruchreif.

Nur so viel: Die Kirche habe einen Architekten beauftragt, sich mögliche Varianten auszudenken. Dies ist geschehen, der Architekt hat den Kirchengemeinderäten jüngst die Pläne gezeigt. Allerdings spricht keiner der Vorschläge die Verantwortlichen auf Anhieb an, erzählt Gehring. Um welche Ideen es sich im Einzelnen handelt, will Gehring noch für sich behalten. Er sagt, es sei zu früh, damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Zumal nicht klar ist, ob aus dem Projekt je etwas wird.

Das evangelische Parkheim liegt an der Eichenparkstraße. Im Sommer treffen sich dort seit mehr als 60 Jahren Kinder für die Waldheimfreizeit. Doch die meiste Zeit werden auf dem Gelände Mädchen und Jungen in der deutsch-französischen Vorschule unterrichtet. Dafür ist 2007 und 2008 ein Neubau errichtet worden.

Inzwischen ist der alte Trakt aus den 1870ern – der immer wieder erweitert worden ist – in die Jahre gekommen. „Es besteht kein akuter Handlungsbedarf“, sagt der Pfarrer Gehring. „Aber es sollte etwas getan werden.“ Deshalb hat die evangelische Gemeinde Sillenbuch einen Antrag bei der Stadt gestellt – für einen Kindergarten mit zwei Gruppen.

Welcher Art der Kindergarten sein wird, ist laut Gehring völlig offen. Auf der Hand liegen würde freilich zum einen eine evangelische Einrichtung und zum anderen eine Erweiterung der deutsch-französischen Vorschule. Der Sillenbucher Pfarrer hält sich diesbezüglich bedeckt. „Das ist etwas, was wir erst noch abklären wollen“, sagt er. Vom Träger hängt die Finanzierung ab, und die Gemeinde müsse nun erst einmal rechnen und abwägen. Jenseits aller Fragezeichen: Einig sei man sich darin, sagt der Pfarrer, dass der Kindergarten auf keinen Fall das Aus für die vier Waldheimwochen im Sommer bedeuten dürfe.