Thomas Gasser hat zu den genetischen Ursachen von Parkinson wichtige Erkenntnisse geliefert.

Tübingen/Köln - Der Tübinger Parkinson-Forscher Thomas Gasser bekommt zusammen mit einem US-Kollegen den mit 50.000 Euro dotierten K.J.-Zülch-Preis. Die Auszeichnung werde an diesem Samstag in Köln verliehen, teilte die Max-Planck-Gesellschaft mit. Gasser hat der Jury zufolge mit seiner Forschung zu den genetischen Ursachen von Parkinson wichtige Erkenntnisse geliefert, die es eines Tages ermöglichen könnten, die Ursachen der Schüttellähmung zu behandeln.

 

Gen-Mutationen identifiziert

Gasser untersuchte das Erbgut von Familien, in denen überdurchschnittlich viele Menschen an Parkinson erkranken. Dabei identifizierte er mehrere Gen-Mutationen, die zu Parkinson oder anderen Bewegungsstörungen führen können. Mit diesem Wissen könnten Ärzte in Zukunft ermitteln, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Mensch im Laufe seines Lebens an Parkinson erkranken wird. Mit einer gezielten Behandlung ließe sich dann der Ausbruch der Krankheit wohl um viele Jahre hinauszögern, glaubt der Tübinger Experte.

Direktor einer der führenden Einrichtungen in der Parkinson- und Alzheimer-Forschung

Der 53-Jährige ist ärztlicher Direktor an der Universitätsklinik Tübingen und Direktor des Hertie-Instituts für klinische Hirnforschung, das zu den führenden Einrichtungen in der Parkinson- und Alzheimer-Forschung weltweit zählt. Er teilt sich den Preis mit Robert Nussbaum von der Universität San Francisco, der ebenfalls ein führender Experte für die genetischen Ursachen von Parkinson ist.

Der K.J.-Zülch-Preis wird seit 1990 für herausragende Leistungen in der neurologischen Grundlagenforschung vergeben. Er erinnert an den Neurologen Klaus Joachim Zülch (1910-1988) und wurde 1989 von der Gertrud-Reemtsma-Stiftung seiner Schwester ins Leben gerufen.