Er ist der einzige der acht Jungs, der sich tatsächlich in all den Jahren einmal am Fuß verletzt hat. Dabei sehen die Moves so aus, als müsste man sich öfter weh tun. „Wir können uns ziemlich genau einschätzen und wissen, was geht und was nicht geht. Deswegen passiert wenig“, erzählt der Student. Auch die langen, weiten Jogginghosen tauschen die Jungs selbst im Hochsommer ungern gegen Shorts: „Man kann sich in ihnen gut bewegen, und sie schützen vor Schürfwunden. Eher zieht man sein T-Shirt aus“, sagt Sebastian Wenzel.

 

Angefangen haben alle Obstac-Mitglieder mit den „einfachen“ Grundtechniken, um Hindernisse überqueren zu können: Drehungen, Präzisionssprünge und vieles mehr. „Das lernt man recht schnell“, sagt Felix Eiler, „und dann kommt die Durststrecke, bis man diese wirklich perfekt kann.“ Weitere Anregungen bekommen die jungen Männer über Videos im Internet oder von anderen Sportarten: „Ich war schon beim Breakdance oder beim Kampfsport, um mir Ideen zu holen“, erzählt Sebastian Wenzel.

Was sie so machen, das zeigen sie anderen dann selbst in hochwertigen Videos, die sie von sich drehen oder auch mal live: „Letztes Jahr sind wir beim Sportlerball der SG Schorndorf aufgetreten. Für so eine Aufführung würden wir gern öfter gebucht werden.“, sagt Janis Mühleisen. „Wer uns sehen möchte, kann aber auch einfach beim Training vorbeikommen.“

Wettbewerbe gibt es in ihrer Sportart nicht, aber darum geht es ja auch nicht. Vielmehr tritt jeder gegen sich selbst an. Das prägt die so genannten Traceure weit über den Sport hinaus: „Parkour und Freerunning ist eigentlich ein Lebensstil. Wir wissen, dass wir Hindernisse überwinden können. Das gibt ungemein Selbstvertrauen und hilft in jedem Bereich weiter“, sagt Simon Breithaupt.