Der Airport darf nicht nur teure Plätze anbieten. Das ist er Nachbarn und Kunden schuldig. Die Parkplatzfrage wird daher ein Dauerbrenner blieben, ist sich Lokalredakteur Josef Schunder sicher.

Stuttgart - Die Kunde vom geplanten Parkhausbau auf der Fläche P0 am Flughafen muss den Flugreisenden, die mit dem Auto kommen, Sorgen bereiten. Der angepeilte Neubau wird just dort eine Baufläche beanspruchen, wo tagelanges Parken auf einem eher provisorisch anmutenden Parkplatz bisher noch am günstigsten war. Auf anderen Stellplätzen am Flughafen und in den Parkhäusern ist es nach dem Gefühl vieler Reisender heute dagegen recht kostspielig, den Wagen längere Zeit abzustellen. Das wird zu bedenken sein, wenn in der Zeit nach den geplanten Parkhausbauten bei der Messe und am Flughafen die Tarife neu festgelegt werden.

 

Neuer Kurs entschärft die Lage nicht

Der Erhalt eines preisgünstigen Parkplatzes ist aber auch aus einem anderen Grund vonnöten: In Leinfelden-Echterdingen gab es nämlich schon bisher nicht unerheblichen Unmut über Autofahrer, die von den benachbarten Publikumsmagneten in Wohngebiete oder die P+R-Anlage in Echterdingen ausweichen oder aber die privaten Parkplatzanlagen in Echterdingen ansteuern, deren Betreiber von Flugreisenden mit Auto profitieren.

Die Parkplatzpläne von Flughafen und Messe sind schon seit Jahren Zündstoff in LE. Mit dem neuen Kurs, dass jetzt 4100 Stellplätze hinzukommen sollen, wird die Lage nicht entschärft. Im Gegenteil. In der Nachbarstadt hatte man den Wunsch gehegt, dass der Flughafen an der Sanierung und der Verbesserung des Parkhauses am S-Bahnhof Echterdingen mitwirken würde. Diese Hoffnung ist jetzt nichts mehr wert. Außerdem ist das vor Jahren angestrebte, von Leinfelden-Echterdingen abgelehnte Parkhaus über den S-Bahn-Gleisen am Flughafen nach wie vor nicht zu den Akten gelegt. Die Flughafengesellschaft hat es nicht mehr oben auf der Prioritätenliste, aber jetzt liebäugelt die Messe damit. Die Parkplatzfrage bleibt ein Dauerbrenner.