Sigrid Beckmann, die Vorsitzende des Bürgervereins Dachswald, kritisiert, dass der Knappenweg nun „eine Rennstrecke“ sei und sieht Fußgänger in Gefahr.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Sigrid Beckmann ist ungehalten. Seit Kurzem gibt es am Knappenweg, der Durchgangsstraße, die durch den Dachswald führt, ein neues Halteverbot. Etwa zehn Parkplätze seien weggefallen, so die Vorsitzende des örtlichen Bürgervereins. Das führe nun dazu, dass zum Beispiel Handwerker keinen Parkplatz mehr finden. Hinzu komme, dass der Knappenweg nun „eine Rennstrecke“ sei. Mussten Autofahrer zuvor bei Gegenverkehr häufig warten, hätten sie nun freie Fahrt. Und derzeit seien es obendrein besonders viele Autofahrer, die durch den Dachswald fahren, weil am Schattengrund gebaut werde.

 

Sigrid Beckmann sieht nun vor allem die Fußgänger in Gefahr. Im Dachswald seien die wenigsten Gehwege zwei Meter breit, wie es eigentlich vorgeschrieben sei. Ganz im Gegenteil, an manchen Stellen seien sie so schmal, dass man mit Kinderwagen oder Rollator geradeso darauf Platz finde. Zudem sei der Knappenweg offizieller Schulweg hoch zur Pfaffenwaldschule. „Das war eine Nacht-und-Nebel-Aktion, so schnell hat in ganz Stuttgart noch nie ein Halteverbotsschild gestanden“, wettert die Vorsitzende des Bürgervereins und fordert, dass die Schilder umgehend wieder entfernt werden.

Die Busse hatten regelmäßig Verspätung

Die Pressestelle der Stadt erklärt, dass am Knappenweg vor den Gebäuden 45 bis 61 acht Parkplätze weggefallen seien. Allerdings gelte das Halteverbot nur wochentags von 8 bis 18 Uhr. Ersatzparkplätze gebe es nicht. Das Ziel sei es, den Verkehrsfluss für die Buslinie 82 zu verbessern. „Die Busse hatten sich im Begegnungsverkehr durch parkende Fahrzeuge einerseits und den Rückstau durch die Lichtsignalanlage in Abwärtsrichtung vor dem Durchgang andererseits behindert und hatten deswegen regelmäßig Verspätungen“, heißt es in der Stellungnahme der Verwaltung. Die Entscheidung für das Halteverbot sei in Abstimmung mit der Polizei, dem Tiefbauamt und der SSB gefallen.

Die Stadtverwaltung räumt auch ein, dass es „vereinzelte Kritik“ gegeben habe. Daher werde es nun einen Ortstermin mit der SSB, der Polizei, dem Tiefbauamt, dem Vaihinger Bezirksvorsteher Kai Jehle-Mungenast, Vertretern des Bürgervereins und Anwohnern geben, um „die Hintergründe dieser Entscheidung zu erörtern und die Einwände und Beschwerden zu bewerten“. Sigrid Beckmann rechnet gar mit einer „kleinen Demonstration“.