Parkplätze sind in Stuttgart Mangelware. Im Unfrieden widerstreitender Interessen muss die Stadt nach Kompromissen suchen – und auch Farbe bekennen, meint unser Polizeireporter Wolf-Dieter Obst.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart - Kaum ein anderes Thema kann den Menschen emotional so sehr bewegen wie sein Heilix Blechle. Fahrverbote, Feinstaub, Diesel, Tempolimits, Blitzer – doch was ist das alles gegen die Suche nach Parkplätzen? Vor allem vor der eigenen Haustür geht es schnell in die Untiefen menschlicher Befindlichkeiten. Dabei ist die Ursache unumstritten: In Stuttgart gibt es zu wenig Platz für zu viele Autos.

 

Das Problem lässt sich nicht lösen – man kann nur den Mangel verwalten, mit Parkraummanagement und Verkehrsüberwachung. Ungerechtigkeiten und Härtefälle lassen sich zwar nicht vermeiden. Aber es gilt der Grundsatz: Öffentliche Flächen müssen für alle zugänglich sein.

Im Fall Rohracker, wo Anwohner offenbar Privatparkplätze vorgaukeln, um sich gegen Fremdparker zu verteidigen, wird es auch keine Lösung geben, die alle zufriedenstellt. Um den Unfrieden nicht weiter zu befeuern, werden die Stadtplaner Farbe bekennen müssen: Eigentlich wollten sie den Charme des alten Ortskerns mit einer einheitlich bepflasterten Straße bewahren. Doch es muss für alle erkennbar sein, wo es berechtigte Privatstellplätze gibt und wo nicht. Farbmarkierungen wären ein Zeichen des Friedens. Und wie es aussieht, wäre nicht einmal viel Farbe notwendig.

wolf-dieter.obst@stzn.de