Bei der libanesischen Parlamentswahl zeichnen sich nach Medienberichten Gewinne für die schiitische Hisbollah und Verluste für die Zukunftsbewegung von Ministerpräsident Rafik Hariri ab.

Beirut - Bei der ersten Parlamentswahl im Libanon seit neun Jahren kommen die schiitische Hisbollah und ihre Alliierten ersten Ergebnissen zufolge auf mehr als die Hälfte der Sitze. Große Machtverschiebungen in dem multikonfessionellen Land seien dabei weitgehend ausgeblieben, berichteten lokale Medien. Nur einige Neulinge hätten den Sprung ins Abgeordnetenhaus geschafft.

 

Es wurde bereits vorher angenommen, dass die vom Iran unterstützte Hisbollah in den meisten Wahlbezirken, in denen sie Kandidaten aufstellt, gewinnen würde. Das Bündnis des sunnitischen Ministerpräsidenten Saad Hariri hat den Angaben zufolge einige Sitze vor allem in der Hauptstadt Beirut verloren, scheint aber noch immer der stärkste Kandidat für eine Regierungsbildung. Laut Verfassung muss der Regierungschef im Libanon ein Sunnit sein.

Die Parlamentswahl stand unter dem Eindruck des Krieges in Syrien und dem überregional bedeutsamen Machtkampf zwischen Saudi-Arabien und dem Iran. Die Hisbollah-Miliz kämpft an der Seite des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad im Nachbarland. Regierungschef Hariri gilt als enger Vertrauter der sunnitischen Führungsmacht Saudi-Arabien.