Erneut schickt die Linke im Südwesten den Parteichef voran in den Wahlkampf. Diesmal tritt Bernd Riexinger als Spitzenkandidat zur Bundestagswahl an. Die Zielvorgabe ist klar.

Stuttgart - Mit Parteichef Bernd Riexinger an der Spitze will die Linke bei der Bundestagswahl in Baden-Württemberg mindestens fünf Prozent der Stimmen holen. Ein Parteitag in Stuttgart wählte den 61-jährigen Riexinger, der die Bundespartei zusammen mit Katja Kipping leitet, am Samstag auf Platz eins der Landesliste für die Wahl am 24. September. Auf Platz zwei tritt die Bundestagsabgeordnete Heike Hänsel aus Tübingen an, wie die Partei mitteilte.

 

Für Riexinger als Südwest-Spitzenkandidaten stimmten 77,5 Prozent der 180 Delegierten. Hänsel bekam den Angaben zufolge 87 Prozent Zustimmung. „Nutzen wir die Bundestagswahl, die politischen Verhältnisse nach links zu verschieben“, forderte der Parteichef. „Die Linke muss eine grundsätzliche Alternative bieten, sowohl zum neoliberalen Kapitalismus, den Bundeskanzlerin Merkel und ihre Regierung repräsentieren, als auch zum autoritären Kapitalismus à la Trump, Le Pen oder auch der AfD.“

Bisher stellen die Südwest-Linken vier Abgeordnete in Berlin, diesmal sollen es sechs werden - das gaben die beiden Spitzenkandidaten am Samstag als Ziel ihres Wahlkampfes aus.

Der in Leonberg geborene und in Stuttgart lebende Riexinger war im vergangenen Jahr schon als Spitzenkandidat seiner Partei zur Landtagswahl in Baden-Württemberg angetreten. Mit 2,9 Prozent der Stimmen verfehlte die Linke den Einzug ins Parlament allerdings deutlich. Seit 2012 steht er an der Spitze der Bundespartei. Als Bundestagsabgeordneter wäre er neu, im Gegensatz zu seiner Co-Vorsitzenden Kipping, die seit 2005 Mitglied des Parlaments ist.