Rund 30 Friedensaktivisten haben am Karfreitag eine Mahnwache für Abrüstung und gegen Krieg vor den Patch Barracks in Stuttgart-Vaihingen abgehalten. Allerdings hat nicht alles wie geplant geklappt.
Stuttgart - Fünfzig Jahre sind genug – EUCOM schließen, Atomwaffen verbieten!“ Unter diesem Motto haben knapp 30 Menschen am Karfreitag eine friedliche Mahnwache am Eingang der amerikanischen Kaserne Patch Barracks in Stuttgart-Vaihingen abgehalten. Die Patch Barracks sind seit 1967 das Hauptquartier des EUCOM, des europäischen Oberkommandos der amerikanischen Streitkräfte.
Warnung vor einem kalten Krieg
Zur Mahnwache hatte die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen aufgerufen. „Es ist allerhöchste Zeit, dass die Friedensbewegung aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht“, sagte der Friedensaktivist Wolfgang Sternstein. Das EUCOM sei ein Relikt des Zweiten Weltkriegs. Deutschland könne man als „freiwillig besetztes Land“ bezeichnen, da die Bundesregierung keine Mitsprache bei amerikanischen Militäroperationen besitze. Redner Roland Blach warnte vor einem zweiten kalten Krieg, der schnell zu einem „heißen Krieg“ werden könne. Man müsse die atomare Abrüstung dringend vorantreiben, bevor es zu spät sei. Die Bundesregierung sei nicht in der Lage, aus der Kriegslogik auszusteigen.
Tortenübergabe scheitert
„Disarm Now!“ (Entwaffnung jetzt!) und „Ban war!“ (Krieg abschaffen!) skandierten die Demonstranten lautstark in Richtung der amerikanischen Soldaten, die den Haupteingang der Patch Barracks bewachten. In einem symbolischen Akt versuchte Blach später, den Soldaten eine Torte in Form einer Erdkugel zu überreichen, über der eine Atomrakete in zwei Teile zerbrochen wird. Die Army-Angehörigen verweigerten jedoch die Annahme – und die Torte ging zurück an die Aktivisten.