Der SPD-Politiker Wolfgang Thierse hat sich für einen Dialog mit bestimmten Teilen der Anti-Islam-Bewegung "Pegida" ausgesprochen. Ängste bekämpfe man nicht, indem man sie beschimpft, sondern indem man sie ernst nimmt.

Berlin - Ex-Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) hat sich entgegen anderer Äußerungen aus der SPD für einen Dialog mit bestimmten Teilen der Anti-Islam-Bewegung „Pegida“ ausgesprochen. „Diejenigen Bürger, die nicht wirklich begreifen wollen oder begreifen können, was sie da tun, wofür sie sich missbrauchen lassen, auf die muss man zugehen“, sagte Thierse am Montagmorgen im Deutschlandfunk. Die Politik müsse erklären, warum Deutschland Einwanderer brauche. „Ängste bekämpft man nicht und überwindet man nicht, indem man sie beschimpft, sondern indem man sie ernst nimmt, indem man argumentiert“, sagte Thierse. Zugleich müssten Neonazis, Hooligans und Rechtsextremisten bekämpft werden.

 

In Dresden wollen am Montagabend erneut Anhänger von „Pegida“ - der „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ - auf die Straße gehen. Sie setzen sich für eine strengere Asylpolitik und gegen die angebliche Islamisierung der Gesellschaft ein.