Pässe, Pässe, Pässe - auch im zweiten Training legte Pep Guardiola Wert auf präzise Zuspiele. Kapitän Lahm sieht den Kader der Bayern gerüstet für eine titelreiche Saison. Ein Überraschungsgast war bei der Einheit dabei: Anatoli Timoschtschuk.

München - Vor dem Training enthüllte Kapitän Philipp Lahm eine Glasvitrine mit den Triple-Trophäen - dann wurde bei der nächsten Einheit unter Pep Guardiola für eine erfolgreiche Saison geschuftet. Pass-Spiele und Laufübungen standen auch am Donnerstag beim zweiten öffentlichen Training unter dem neuen Star-Coach an; dazu gab es ein Abschluss-Spielchen.

 

Vor rund 7000 Zuschauern in der Münchner Allianz Arena waren die Bayern schon wieder „mitten drin“ in der Vorbereitung, wie Lahm betonte. Nach einer Spielzeit der Superlative soll es auch in der kommenden Saison wieder das Maximum geben. „Ich denke, dass wir eine große Möglichkeit haben, wieder Titel zu gewinnen“, betonte der Kapitän, der als einer der ersten den Rasen betrat.

Mario Gomez und Anatoli Timoschtschuk trainieren mit

Zum Personal vom Vortag, auch der wechselwillige Mario Gomez war also wieder mit dabei, gesellte sich überraschend Anatoli Timoschtschuk. Sein Vertrag läuft noch bis zum 30. Juni, dann steht der Wechsel zu Zenit St. Petersburg an. Der Defensivspieler regelte noch ein paar Dinge in München und hält sich bis zum Abflug am Wochenende beim ehemaligen Team fit.

Für den Ukrainer war kein Platz mehr im elitären Spielerkreis der Bayern, den Lahm für die Titelvorhaben in der neuen Saison gerüstet sieht. „Die Mannschaft hat sich noch mal top verstärkt, die Mannschaft ist top, sie hat gute Charaktere in den Reihen, gute Spielertypen, und deswegen können wir diese Ziele angehen“, erklärte der Kapitän, der mit seinen Mitspielern am Donnerstagvormittag zum Laktattest musste. Neu sind bislang Jan Kirchhoff und Mario Götze, dazu kehrte der ausgeliehene Mitchell Weiser zurück.

Guardiola sucht das Gespräch mit den Spielern

Wie schon am Vortag sprach Guardiola auch am Donnerstag viel mit den Spielern, schritt immer wieder die einzelnen Übungsstationen ab, schaute auf seine DIN-A-Blätter. „Jeder Trainer plus sein Trainerteam macht Dinge einfach anders“, erläuterte Lahm. „Es ist natürlich immer was Neues, wenn ein neuer Trainer kommt. Ansprache, Training, alles ist neu. Jetzt schauen wir positiv in die Zukunft.“ In der FC Bayern Erlebniswelt, einem modernen Vereinsmuseum, weihte Lahm den Triple-Bereich zur Würdigung der vergangenen Super-Saison ein.

Aus den anderen Bundesliga-Clubs gab es bislang nur positive Reaktionen auf Guardiola - auch in Schiedsrichterkreisen freut man sich. „Das ist eine tolle Sache, wenn solche Fußballstars als Trainer nach Deutschland kommen“, sagte Herbert Fandel am Donnerstag in Grassau. Neben dem Chef der DFB-Schiedsrichterkommission äußerte sich auch Deniz Aytekin positiv - wenngleich auch mit Bedauern. „Da ich aus Bayern komme, werde ich ihn wahrscheinlich nie persönlich sehen. Aber das ist natürlich eine schöne Sache, wenn wir solche Persönlichkeiten dazu bekommen“, erklärte der Unparteiische.

Das erste Beschnuppern macht Guardiola und seinen Münchner Spielern sichtbar Spaß - und selbst in 9300 Kilometern Entfernung freute man sich schon über den Auftritt des spanischen Starcoaches. „Ich glaube, er hat richtig Bock auf den Job“, stellte Dante beim Confed Cup in Brasilien wenig überraschend fest. Schon sechs Wochen vor dem Liga-Start ist sich der Abwehrchef sicher, „dass wir mit den Bayern eine richtig gute Vorbereitung machen werden und eine erfolgreiche Saison haben werden“.