Zahle er nicht, so stoße ihm etwas schlimmes zu. Mit dieser Drohung soll eine 18-Jährige einem Herrenberger Senior mehrere tausend Euro angeknöpft haben. Wie es der Polizei gelang, sie zu schnappen.

Eine junge Frau hat sich als sein Schutzengel ausgegeben und auf diese Weise einem Herrenberger Senior mehrere tausend Euro abgeknöpft – bis eine Bankmitarbeiterin misstrauisch wurde. Die 18-jährige mutmaßliche Betrügerin befindet sich seit Samstag in Untersuchungshaft, teilt die Polizei mit.

 

Der 76 Jahre alte Senior hatte bereits seit mehreren Tagen Anrufe der jungen Frau erhalten, die sich zunächst als Angehörige ausgegeben haben soll. Im weiteren Verlauf soll sie den Geschädigten zunehmend unter Druck gesetzt haben, indem sie ihm erklärt haben soll, sie sei sein Schutzengel und beschütze ihn vor dem Bösen. Sollten ihre Dienstleistungen nicht bezahlt werden, würden dem 76-Jährigen schlimme Dinge zustoßen.

Bankmitarbeiterin informiert die Polizei

Der Senior begab sich laut Polizei zwischen dem 7. Juni und dem 25. Juli mindestens vier Mal in eine Bankfiliale in Herrenberg und hob dort drei- bis niedrige vierstellige Bargeldbeträge ab, die er anschließend der unbekannten Tatverdächtigen übergeben haben soll.

Als der 76-Jährige am Freitagnachmittag abermals bei der Bank erschien, verständigte eine aufmerksame Mitarbeiterin die Polizei. Zivil gekleideten Polizeibeamten gelang es dann, dem Senior zu folgen, der sich erneut mit der unbekannten tatverdächtigen Frau traf und gemeinsam mit ihr weiterging. Die Polizisten nahmen die Tatverdächtige schließlich vorläufig fest.

Polizei sucht mögliche weitere Opfer

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart wurde die 18-Jährige am Samstag einem Haftrichter am Amtsgericht Böblingen vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehl wegen des dringenden Verdachts des gewerbsmäßigen Betrugs, setzte diesen in Vollzug und wies die junge Frau in eine Justizvollzugsanstalt ein.

Das Polizeirevier Herrenberg sucht Zeugen, die Angaben zu einer Geldübergabe am Donnerstag, 25. Juli, machen können. Diese fand gegen 11.25 Uhr gegenüber einer Apotheke in der Hindenburgstraße statt. Ebenso werden Personen gebeten, sich bei der Polizei zu melden, die eventuell ähnliche Anrufe wie der 76-Jährige erhalten haben. Für Hinweise stehen die Tel. 07032 2708-0 oder die E-Mail-Adresse herrenberg.prev@polizei.bwl.de zur Verfügung.