Morgens nach dem Aufwachen in ein perfekt geschminktes Gesicht blicken? Fahle Lippen oder dünne Augenbrauen gehören der Vergangenheit an? Klingt wie ein Traum. Permanent Make-up soll's möglich machen. Doch zu welchem Preis?
Da sind sie, die Horrorvisionen von schwarzen Balken über den Augen und unnatürliche Lippenkonturen. Doch wer die Behandlung von einem Profi machen lässt, kann von den kosmetischen Tätowierungen profitieren. Neben der morgendlichen Zeitersparnis ist das dauerhafte Make-up auch deshalb so beliebt, weil es tägliches Schminken überflüssig macht und den ganzen Tag so sitzt, wie es sitzen soll – selbst beim Schwitzen im Fitnessstudio, beim Baden oder in der Sauna. Im Lippenbereich soll die Beauty-Behandlung sogar die Zellaktivität anregen und dadurch kleine Fältchen mildern.
Permanent Make-up: Schön trotz oder nach einer Krankheit
Ein weiterer Pluspunkt: Das permanente Make-up hilft vielen Frauen und Männern nach einer Krankheit dabei, sich wieder schön zu fühlen. Wachsen nach einer Chemotherapie beispielsweise die Brauen nicht mehr nach, geben tätowierte Augenbrauen dem Gesicht seine alte Kontur zurück. Nach einer Brustamputation können Brustwarzen mit Permanent Make-up nachgebildet werden und Brustkrebspatientinnen neues Selbstvertrauen verleihen.
Wie läuft eine Permanent Make Up Behandlung ab?
Wer dauerhaft Freude an einem dauerhaften Make-up haben möchte, sollte sich vorab von einem professionellen Kosmetiker ausführlich beraten lassen. Ein Profi wird das Ergebnis der Behandlung vorab an der gewünschten Gesichts- oder Körperstelle aufzeichnen und einen Kostenvoranschlag erstellen. Skeptisch sollte man sein, wenn beim Anzeichnen eine Schablone zum Einsatz kommt. Denn das Permanent Make-up sollte immer individuell auf den Kunden abgestimmt werden. Es ist auch wichtig im Studio nachzufragen, welche Farbpigmente verwendet werden, um allergische Risiken auszuschließen.
Bevor es ans Tätowieren geht, werden die betroffenen Bereiche mit einer speziellen Salbe lokal betäubt. Trotzdem kann das Treatment an den empfindlichen Lippen und Augenlidern leichte Schmerzen verursachen. Die Behandlungsdauer liegt je nach Umfang bei rund einer Stunde.
Wie viele Anwendungen sind beim Permanent Make-up nötig?
Für das finale Ergebnis ist normalerweise mehr als eine Sitzung nötig. Da die Haut beim Tätowieren verletzt wird, stößt sie einen Teil der Farbe während des Heilungsprozesses wieder ab. Im Schnitt sollte man mit zwei bis drei Sitzungen rechnen. Und keine Sorge, wem das Ergebnis zu Beginn noch zu leuchtend oder hochpigmentiert vorkommt: Die Pigmente verblassen im Laufe der ersten Woche, sodass das Ergebnis nach dem vollständigen Abheilen schön natürlich wirkt.
Ist eine Permanent Make-up Behandlung schmerzhaft?
Die Frage, ob eine Permanent Make-up Behandlung schmerzhaft ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Denn das Schmerzempfinden ist von Mensch zu Mensch verschieden. Die Behandlung ist nicht komplett schmerzfrei, aber das Missempfinden lässt sich meistens gut aushalten.
Wie lange dauert das Abheilen eines Permanent Make-up?
Nach der Pigmentierung dauert es – je nach Hauttyp – in der Regel sieben bis 14 Tage bis die behandelte Stelle ausgeheilt ist.
Wann löst sich die Kruste nach der Permanent Make-up Behandlung?
Bei der Pigmentierung bildet sich eine feine Kruste. In etwa vergleichbar mit dem Schorf bei einer kleinen Wunde. Diese fällt nach etwa fünf bis sieben Tagen ab. In vielen Kosmetikstudios erhalten Kunden nach der Behandlung eine detaillierte Pflegeanleitung. Wer den darin enthaltenen Empfehlungen folgt, verhindert oftmals eine starke Krustenbildung.
Was sollte man nach einer Permanent Make-up Behandlung vermeiden?
Bis zum völligen Abheilen der Kruste sollten die behandelten Stellen nicht mit Seife, Kosmetika oder Wasser in Berührung kommen, damit die Kruste optimal abheilen kann. Die Kruste sollte auch nicht abgerubbelt werden. Auch ein Besuch im Schwimmbad, der Sauna, Solarium sind bis zur Abheilung tabu. Auch ein Sonnenbad sollte in dieser Zeit nicht genommen werden.
Permanent heißt nicht für immer
Wie lange hält ein Permanent Make-up?
Anders als der Name vermuten lässt, halten die Beauty-Tattoos nicht ewig, sondern nur für ein paar Jahre. Denn im Unterschied zu einer Tätowierung werden die mineralischen oder synthetischen Farbpigmente bei einem Permanent Make-up nur in die Oberhaut gestochen. Diese erneuert sich regelmäßig und lässt das Permanent Make-up mit der Zeit verblassen.
Wer sich also für eine kosmetische Tätowierung entscheidet, muss keine Angst haben, dass der Lidstrich im Rentenalter vielleicht doch nicht mehr gefällt. In der Regel hält das dauerhafte Make-up zwei bis fünf Jahre. Seine tatsächliche Haltbarkeit ist unter anderem vom Hauttyp, der individuellen Hauterneuerung, dem Lebensstil und der Anwendungsstelle abhängig. Aufgrund der hohen Talgproduktion in der T-Zone verblassen Augenbrauen-Tattoos zum Beispiel am schnellsten.
Wie hält Permanent Make-up länger?
Allgemein gilt: Je jünger die Haut, desto schneller verblasst das Permanent Make-up. Je trockener die Haut ist, desto länger hält die Pigmentierung. Ansonsten ist ein gesunder Lebensstil einer längeren Haltbarkeit sicherlich zuträglich.
Was sind die häufigsten Treatments beim Permanent Make-up?
Volle Wimpern für einen wachen Blick
Bei der Wimpernkranzbetonung wird der Wimpernansatz mit kleinen Punkten aufgefüllt. Das lässt die Wimpern nicht nur voller, sondern auch konturierter erscheinen – besonders beliebt ist das Treatment deshalb bei Frauen mit hellen Wimpern, die ohne Mascara kaum sichtbar sind.
Perfekt geschwungener Lidstrich
Hoch im Kurs steht ein permanenter Eyeliner, der als dezente Linie der individuellen Augenform schmeichelt. Perfekt für Frauen mit tief liegenden Augen: Ein am äußeren Augenwinkel leicht nach oben geschwungener Lidstrich, der den Blick öffnet. Besonders praktisch ist die Schönheitsbehandlung an den Lidern für Kontaktlinsenträgerinnen. Denn die Farbinjektion macht Wimperntusche und Kajal überflüssig, sodass Schminkreste nicht mehr in die Augen gelangen können und Bindehautentzündung oder Reizungen meist der Vergangenheit angehören.
Perfekter Kussmund ohne Lippenstift
Vielen Frauen wünschen sich voluminösere oder gleichmäßigere Lippen – dank Lippenmodellierung kein Problem. Bei der Behandlung wird der Rand der Lippen in der natürlichen Lippenfarbe konturiert, um Ungleichheiten auszugleichen oder die Lippenform zu perfektionieren. Bei der Lippenkonturierung verwendet der Kosmetikprofi eine dunklere Farbnuance, um den Mund zu betonen. Es können aber auch die gesamten Lippen gefärbt werden – meist nicht in Knallrot, sondern in einem natürlichen Farbton bzw. einem Farbton der eigenen Wahl.
Fake-Sommersprossen und Schönheitsflecke
Neben Lid-, Lippen- und Augenbrauen-Tattoos werden künstliche Sommersprossen und Schönheitsflecke immer beliebter. Aber bitte immer nur vom Profi. Denn nur ein routinierter Experte kann Sommersprossen derart tätowieren, dass sie wirklich natürlich aussehen.
Ähnlich ist es beim Modellieren von Brustwarzen nach einer Brustamputation: Die kosmetische Nachbildung erfordert viel Feingefühl und wird nicht in jedem Studio angeboten.
Was ist der Unterschied zwischen Microblading und Permanent Make-up?
Anders als beim normalen Permanent-Make-up werden beim Microblading Pigmente per Hand mit einem speziellen Skalpell, dem sogenannten „Blade“, feinste Striche in die oberste Hautschicht geritzt und mit Farbe aufgefüllt. So können Brauen rekonstruiert und Lücken aufgefüllt werden. Das Ergebnis: natürliche, voluminöse Brauen.
Zur Kasse, Schätzchen: Was kostet ein Permanent Make-Up?
Natürlich hat das Vergnügen, morgens top gestylt aufzuwachen, seinen Preis. Von günstigen Angeboten sollte man sich keinesfalls verführen lassen. Vermeintliche Schnäppchen haben meist einen Haken. Auch eine Nachkontrolle sollte im Preis enthalten sein. Wer mit dem Ergebnis unglücklich ist und das Permanent Make-up wieder loswerden möchte, muss tief in die Tasche greifen. Für die Entfernung eines Beauty-Tattoos sind in der Regel mehrere Laserbehandlungen nötig. Deshalb sollte nicht am falschen Ende gespart werden.
Für Augenbrauen-Tattoos werden zwischen 250 und 350 Euro fällig. Bei den Lippen kommt es darauf an, ob nur die Kontur tätowiert wird, was mit rund 250 bis 320 Euro zu Buche schlägt oder die Lippen komplett aufgefüllt werden sollen, was nochmal etwas teurer wird. Ein permanenter Lidstrich oberhalb des Auges kostet rund 150 bis 200 Euro pro Auge, am unteren Lid etwas weniger.
Vergleichsweise preiswert sind Schönheitsflecken ab 50 Euro pro Stück. Eine Wimpernkranzverdichtung kommt auf zirka 300 Euro.
Wer sich nach einer Krankheit wie Brustkrebs für ein permanentes Make-up entscheidet, erhält meist einen Teil der Kosten von der Krankenkasse erstattet, zum Beispiel wenn die Augenbrauen nach einer Chemotherapie nicht mehr nachwachsen oder die optische Neubildung der Brustwarzen als Tattoo erforderlich ist.
Für wen ist Permanent Make-up nicht geeignet?
Grundsätzlich ist Permanent Make-up für alle geeignet, außer man leidet an einer chronischen Krankheit, wie Diabetis, starker Blutverdünnung, Autoimmunerkrankungen, HIV oder Hepatitis. Dann sollten man Rücksprache mit dem behandelten Arzt halten.
Risiken des dauerhaften Make-ups
Wie die meisten Schönheitseingriffe ist eine Permanent Make-Up Behandlung nicht ganz risikofrei. Unter anderem besteht die Gefahr, dass man allergisch auf Farbpigmente reagiert. Daneben sind Entzündungen, Narben, Infekte und knotenartige Gewebebildungen möglich. Sind in der für das Beauty-Tattoo verwendeten Farbe zudem Pigmente mit Eisenoxid enthalten, können diese bei einer Untersuchung im MRT Verbrennungen auslösen. Um Hautverletzungen und unnötige Schmerzen zu vermeiden, ist es deshalb wichtig, den behandelnden Arzt vor dem MRT über das dauerhafte Make-Up zu informieren.
Fazit
Wer morgens nicht lange im Bad brauchen möchte, möglicherweise weniger geschickt ist, im Umgang mit Make-up oder aufgrund von Krankheit oder kleinen Schönheitsfehlern der Natur unzufrieden ist mit seinem Äußeren, für den kann Permanent Make-up die Lösung sein. Sich selbst schön zu fühlen, kann auch eine Investition ins Selbstbewusstsein sein.