Sind die Bewerber also einfach nicht gläsern oder noch nicht gläsern?

Die Karten der Bewerber sind gar nicht so schlecht. Erstens, weil die Mitarbeiterrekrutierung über Soziale Netzwerke gerade bei Mittelständlern eher noch in den Kinderschuhen steckt, also noch nicht als Thema an sich Bedeutung erlangt hat. Und zweitens, weil der Zeitaufwand für eine Nachforschung seitens eines Personalers in keinem zu rechtfertigenden Verhältnis zum Resultat steht. Bewerber büßen ihren Informationsvorsprung gegenüber den Unternehmen höchstens in dem Maße ein, wie die Unternehmen in der Lage sind, Beziehungen zu potenziellen Kandidaten zu knüpfen und dauerhaft zu halten. Man könnte sich etwa eine Art Netzwerk ehemaliger Bewerber vorstellen.

Dann können Bewerber also weiterhin unbesorgt Bilder von privaten Partys in Sozialen Netzwerken veröffentlichen?

Wenn Partybilder zu der Erzählung der Persönlichkeit und auch der Branche passen, dann sollte man diese Bilder weiterhin ins Netz stellen. Als angehender Modedesigner ist es ja zum Beispiel wichtiger, in ein Netzwerk eingebettet zu sein, als sich akkurat mit Schlips und Zweireiher virtuell zu inszenieren. Ich persönlich will Bilder aber nur mit den Menschen teilen, die ich als "Freunde” akzeptiert habe. Alle anderen geht das nichts an.