Sie arbeiten an einer Schnittstelle, sind zuständig für Recruiting und Personalentwicklung und beschäftigen sich mit Zukunftsthemen.

Besonders häufig sind in den Personalabteilungen Wirtschaftswissenschaftler anzutreffen. 'Jedoch wird eine Spezialisierung immer wichtiger', betont Thomas Belker, Vizepräsident des Bundesverbandes der Personalmanager und Vorstandssprecher der Talanx Service AG. 'So bieten viele Hochschulen neben dem allgemeinen BWL-Studium auch Bachelor- oder Masterstudiengänge mit einem ?Human Ressources?-Schwerpunkt an.' Eine Alternative dazu sei ein duales Studium im Bereich Personalmanagement. Unter den Personalern finden sich zudem Akademiker verschiedenster anderer Fachrichtungen. 'Juristen und Psychologen arbeiten oft im Personalbereich', berichtet Katharina Heuer, Geschäftsführerin der deutschen Gesellschaft für Personalführung. Auch Geisteswissenschaftler, Ingenieure oder Naturwissenschaftler sind in diesem Bereich tätig. Der Berufseinstieg in eine Personalabteilung kann auf ganz unterschiedlichen Wegen gelingen. Die 31-jährige Miriam von Hinckeldey absolvierte zum Beispiel zuerst eine Ausbildung zur Hotelkauffrau. 'Während dieser Zeit lernte ich die Arbeit im Personalwesen kennen und schätzen', berichtet sie.

 


Kein Tag ist dabei wie der andere

Deshalb wollte sie sich für dieses Aufgabengebiet weiterqualifizieren. So studierte sie zunächst im Bachelorstudiengang Betriebswirtschaft und spezialisierte sich mit einem Masterstudium in der Fachrichtung Personalmanagement. Heute arbeitet von Hinckeldey bei einem Handelsunternehmen in Stuttgart. Als Personalreferentin ist sie zum Beispiel für die Gewinnung neuer Mitarbeiter zuständig. 'Das Spannende an meinem Beruf ist die Vielfältigkeit der Aufgaben. Kein Tag ist dabei wie der andere.' Beim Recruiting setzt von Hinckeldey nicht nur auf die üblichen Maßnahmen wie Stellenanzeigen und die Veröffentlichung auf der eigenen Homepage. Sie prüft kontinuierlich die Möglichkeit der Einführung von technischen Neuerungen. 'Ein wichtiges aktuelles und zukünftiges Thema ist das mobile Recruiting. Spezielle Apps machen es zum Beispiel möglich, dass sich Kandidaten bei uns auch via Smartphone und Tablet bewerben können. Bei diesen Kurzbewerbungen muss niemand mehr Anhänge mitschicken.' Doch nicht nur Apps gehören zur modernen Gewinnung von Mitarbeitern: Mobile Karrierewebsite, Kommunikation über Social-Media-Kanäle und das Versenden von Job-Newslettern per SMS sind in vielen Firmen üblich geworden.


Die junge Personalreferentin ist in Sachen Fachkräftemangel am Puls der Zeit: 'Wir haben es zunehmend mit einem Bewerbermarkt zu tun. Denn inzwischen konkurrieren immer mehr die Unternehmen um potenzielle Kandidaten und nicht mehr die Bewerber um Arbeitsplätze. So müssen wir uns Gedanken darüber machen, wie wir unsere Zielgruppe ansprechen wollen.' Zugleich muss die Personalerin aber auch die Unternehmensziele im Blick behalten. Ina Wolpert begann erst Soziologie und Italienisch zu studieren, merkte aber bald, dass ihr das theoretische Studium nicht lag. 'Deshalb wechselte ich zum Studiengang Erziehungswissenschaften. Dort spezialisierte ich mich im Bereich der Erwachsenenbildung.' Das Interesse an der Personalarbeit entdeckte sie bei einem Praktikum, das sie bei ihrem jetzigen Arbeitgeber absolvierte, einem Industrieunternehmen in Winnenden. Dort unterstützte sie das Recruiting und den betrieblichen Unterricht der Auszubildenden. Ihr Interesse war geweckt, und sie blieb dort Werkstudentin. 'Als ich mein Studium abschloss, schrieb das Unternehmen gerade eine Stelle im Gesundheitsmanagement aus.


Ein Studium ist nicht der einzige Weg in eine Personalabteilung

Ich bewarb mich und wurde genommen', berichtet die 31-jährige Diplom-Erziehungswissenschaftlerin. 'Diese Position gab es davor nicht. Deshalb hatte ich eine spannende Aufgabe: Ich musste erst einmal die Ziele meiner Arbeit definieren und Konzepte entwickeln.' Wolperts Tätigkeit besteht zum Beispiel darin, Maßnahmen zum Thema Gesundheit zu planen und gesundheitsfördernde Rahmenbedingungen mitzugestalten. Sie koordiniert auch das Engagement verschiedener Abteilungen. 'Oft bin ich eine Moderatorin, die alle Fäden zusammenhält.' Mit ihrem Studienschwerpunkt Erwachsenenbildung ist Wolpert gut vorbereitet: 'Die Methoden, mit denen ich arbeite, kommen aus der Erziehungswissenschaft. Der Inhalt dreht sich um die Mitarbeitergesundheit.' Ein Studium ist nicht der einzige Weg in eine Personalabteilung. 'Wer bei Talanx eine kaufmännische Ausbildung im Personalbereich macht, kann später zum Referenten aufsteigen', sagt Belker. Außerdem bieten sich vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten an.


Oft führt der Weg ins Personalwesen über andere Bereiche im Unternehmen: 'Viele haben zum Beispiel vorher im Vertrieb oder in der Produktion gearbeitet', berichtet Heuer. Egal, welche Vorbildung Personaler haben: die geforderten Fähigkeiten und Kompetenzen sind immer die gleichen. 'Wirtschaftskenntnisse braucht man genauso wie soziale Kompetenz und eine Affinität zu Zahlen', so Belker. Für den Nachwuchs sieht er gute Perspektiven: 'Die Aussichten sind bestens. Denn die Arbeit der Fachkräfte aus der Personalabteilung entscheidet mit über den strategischen Erfolg der Firma.' Heuer bestätigt: 'Der Wandel in den Unternehmen wird von den Personalbereichen aktiv mitgestaltet. So führen sie beispielsweise neue Technologien und neue Geschäftsmodelle mit ein.' Für Personaler sieht sie vielfältige Möglichkeiten. 'Sie können zwischen operativer und strategischer Personalarbeit wechseln.' Und es entstehen neue Aufgaben: 'In den letzten Jahren haben größere Unternehmen Stellen für Gesundheitsmanager geschaffen. Start-ups suchen zum Beispiel Feel-good-Manager, die sich um die Integration neuer Mitarbeiter und das Miteinander im Unternehmen kümmern.'