Nicht nur personell hapert es nach Ansicht des Wehrbeaufrtagten Hans-Peter Bartels bei der Bundeswehr, auch die Bürokratie macht ihm Sorgen. Kritik komme auch aus den Streitkräften selbst.

Berlin - Der Zahl der neu angeworbenen Bundeswehr-Soldaten ist nach Angaben des Wehrbeauftragten Hans-Peter Bartels auf einen historischen Tiefstand gesunken. Die Bundeswehr werde älter und immer mehr eine kompakte Berufsarmee, stellte Bartels am Dienstag in Berlin bei der Vorstellung seines Jahresberichts 2018 fest. Für den dringend nötigen Anstieg der Personalzahlen sorge derzeit vor allem die Verlängerung bestehender Zeitverträge.

 

„Obwohl die Bundeswehr im Berichtsjahr ein Plus von 4000 Zeit- und Berufssoldaten meldet, ist im Gegensatz dazu die Zahl der neu in die Bundeswehr eingetretenen Soldatinnen und Soldaten um 3000 auf nur noch 20 000 Neueintritte gesunken (2017: 23 000), der niedrigste Stand in ihrer Geschichte“, erklärte Bartels. „Das heißt, die Bundeswehr wächst, aber sie gewinnt immer weniger neues Personal.“ Bartels warnt auch vor einer weiterhin mangelhaften Ausstattung der Streitkräfte sowie überbordender Verwaltung, die in den Augen vieler Soldaten das „Bürokratiemonster Bundeswehr“ sei.

Die Bundeswehr soll von derzeit etwa 180 000 Soldatinnen und Soldaten bis 2025 auf 203 000 Soldaten wachsen. Fraglich ist langfristig, wie die Bundeswehr neue Posten angesichts des allgemeinen Fachkräftemangels besetzen will. Für das Jahr 2025 werden aus demografischen Gründen 11 Prozent weniger Schulabgänger erwartet als noch zehn Jahre zuvor.