Beim Musikverein Lyra Leonberg hört die Vorsitzende Margarete Berndt auf: Eine Nachfolge ist nicht in Sicht. Was muss ein Vorstand eigentlich machen?
Die Stellenanzeige könnte in etwa so lauten: „Sie sind kontaktfreudig, gut vernetzt, flexibel, durchsetzungsfähig, haben Verhandlungsgeschick und können andere begeistern? Dann sind Sie bei uns richtig! Renommierter Verein sucht Vorstand (m/w/d). Als Gesicht des Vereins repräsentieren Sie unsere Aktiven nach außen und werben für die musikalische Nachwuchsarbeit. Sie halten Kontakt mit dem Gemeinderat und der Stadtspitze und bringen dort die Anliegen des Vereins ein. Sie begrüßen bei eigenen Konzerten die Gäste und besuchen andere Veranstaltungen.“
Wenn das meiste Sie anspricht, liebe Leserinnen und Leser, dann sollten Sie sich schnell beim Musikverein Lyra Leonberg melden. Denn der sucht händeringend einen neuen Vorstand. Die langjährige Vorsitzende Margarete Berndt legt ihr Amt nieder.
„Ich habe vor mehr als sechs Jahren die Fusion von der Stadtkapelle Leonberg und der Lyra Eltingen maßgeblich mitgestaltet und war die Gründungsvorsitzende des neuen Vereins Lyra Leonberg“, erklärt Berndt im Gespräch mit unserer Zeitung. „Nun ist der Verein in einem ruhigen Fahrwasser und für mich der Zeitpunkt gekommen, mich aus der vorderen Reihe zurückzuziehen.“
Das Problem: Die Mitgliederversammlung, auf der ein neuer Vorstand gewählt werden soll, ist bereits Ende März. Doch bisher ist niemand in Sicht, der den Posten übernehmen könnte. „Wir haben intensiv gesucht, doch bisher niemanden gefunden“, berichtet die Vereinschefin. Könnte das auch daran liegen, dass die meisten die Befürchtung vor einer zu großen Belastung haben?
Man muss kein Instrument spielen
Das wäre nicht so, meint Margarete Berndt. „Man muss zwar Entscheidungen treffen, doch dabei wird man insbesondere von den Ausschussmitgliedern unterstützt. Der Verein hat in den Bereichen Musik, Verwaltung, Jugendarbeit und Finanzen eine Gruppe erfahrener Funktionsträger, die die erste Vorsitzende erheblich entlasten.“ Freilich: „Wenn etwas schief läuft, dann ist die Vorsitzende gefragt. Und natürlich bei den Repräsentationsaufgaben.“
Auch müsse man nicht besonders musikalisch und auch kein Mitglied sein, um für den Vorsitz zu kandidieren. „Ich bin über meine Kinder zum Verein gekommen“, berichtet Berndt. „Ein Instrument habe ich nie gespielt. Aber eine Liebe zur Musik, die sollte schon da sein.“ Die müsse sich aber keineswegs auf Stücke für Blechbläser beschränken: „Ich gehe zu ganz unterschiedlichen Konzerten.“
Alles also ganz einfach: „Wer Freude am Gestalten, am Umgang mit Menschen und natürlich an der Musik hat, der könnte bei uns richtig sein“, meint Margarete Berndt. „Wir freuen uns über jeden Interessenten. Einfach beim Verein melden.“
Kontakt E-Mail an: Margarete.Berndt@mvlyra.de; im Internet unter www.mvlyra.de