Der Landeshauptstadt fehlt qualifiziertes Personal. Die Stadt sollte prüfen, ob in manchen Bereichen besser bezahlte Angestellte Aufgaben besser und schneller erledigen könnten, kommentiert Wolfgang Schulz-Braunschmidt.

Stuttgart - Der Verwaltungsapparat der Landeshauptstadt bricht sicher nicht zusammen. Auch die angeblich paradiesischen Zustände, in denen das Spitzen von nie benutzten Bleistiften zu den anstrengendsten Tätigkeiten in den Amtsstuben gehört haben soll, hat es nie gegeben.

 

Doch inzwischen ist auch der öffentliche Dienst längst in der realen Arbeitswelt angekommen. Nicht nur der Wirtschaft, auch der kommunalen Verwaltung fehlen gut ausgebildete Mitarbeiter. Im Ordnungs- und Tiefbauamt ist der Mangel an Technikern und Ingenieuren besonders groß. Und dieses Manko wird durch den herrschenden Bauboom in der Stadt und die anhaltend gute Wirtschaftslage noch erheblich verschärft.

Mehr Aufträge an private Firmen

Wegen fehlender Fachkräfte muss die Stadt mehr Arbeiten an private Firmen und Büros vergeben, die höhere Gehälter zahlen – und ihre Leistungen deswegen auch entsprechend in Rechnung stellen. Der Stadt fehlen aber auch Ingenieure, die diesen privaten Dienstleistern auf die Finger schauen, um Pfusch am Bau oder anderswo zu vermeiden. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob die Stadt durch die Vergabe von Aufträgen an Dritte stets Leistungen in guter Qualität erhält. Es ist sinnvoll zu prüfen, ob in manchen Bereichen besser bezahlte kommunale Techniker bestimmte Aufgaben qualifizierter erledigen könnten.

Indiskutabel ist angesichts der jüngsten Anschläge die lockere Genehmigung von Veranstaltungen beim Ordnungsamt. Ein hemdsärmeliges „Macht es halt so wie immer“ darf es wegen der neuen Gefahrenlage auf keinen Fall geben.

wolfgang.schulz-braunschmidt@stzn.de