Den VfB Stuttgart plagen einige Verletzungssorgen. Die Personaldecke ist dünn – und die Frage wird schon diskutiert: Ist der Kader groß genug?
Stuttgart - Wer in seinem ersten Spiel bei seinem neuen Club ein 0:4 zu verdauen hat, weiß: Es gibt viel zu tun. Also gönnte sich auch Markus Weinzierl keine längere Verschnaufpause nach seinem Debüt als Trainer des VfB Stuttgart. Gegen Borussia Dortmund war sein Team am Samstag klar unterlegen gewesen, am Sonntagmorgen berichtete Weinzierl: „Die Nachbereitung hat schon in der Nacht begonnen.“
Dazu gehört die Planung der neuen Trainingswoche – für die sich allerdings nicht nur die Frage stellt: Was soll trainiert und einstudiert werden? Sondern auch: Wer ist überhaupt dabei?
Das Lazarett des VfB Stuttgart ist nämlich gut gefüllt in diesen Tagen. Gegen den BVB fehlten die Stuttgarter Alexander Meyer, Daniel Didavi, Dennis Aogo, Anastasios Donis, Borna Sosa und Marc-Oliver Kempf allesamt wegen Verletzungen. So stand auch David Kopacz mal wieder im Kader – mit der Folge, dass die U 21 der Weiß-Roten im Auswärtsspiel beim SC Hessen Dreieich gerade einmal zwei Feldspieler und einen Ersatztorhüter auf der Bank sitzen hatte. Mit Blick aufs Bundesligateam wird jedenfalls schon die Frage diskutiert, ob der Kader nicht doch zu klein ist.
Reschke vermisst die „Offensivwaffen“
„21 Feldspieler – das ist eigentlich eine Zahl, die passt“, sagt der VfB-Sportvorstand Michael Reschke. Hans Nuno Sarpei, der eigentlich abgegeben werden sollte, ist da noch nicht einmal mitgerechnet. Dennoch plagen den VfB nun Sorgen, weil vor allem die Ausfälle der „Offensivwaffen“ (Reschke) Daniel Didavi und Anastasios Donis schmerzt.
Donis (Muskelbündelriss) kehrte nach Behandlungen in Griechenland inzwischen zwar nach Stuttgart zurück, ist für die kommenden beiden Partien in Hoffenheim (am kommenden Samstag) und gegen Eintracht Frankfurt (2. November) aber sicher keine Option. Etwas anders sieht es bei Daniel Didavi aus.
Der Mittelfeldspieler hat seine Schleimbeutelentzündung an der Achillessehne nahezu auskuriert, ein Einsatz am kommenden Wochenende ist zumindest nicht komplett ausgeschlossen. „Der Faktor Didavi ist groß“, sagte Weinzierl am Sonntag. Dennoch übt er sich in Geduld: „Wir müssen an die ganze Sache mit Gefühl rangehen. Im Endeffekt entscheiden die Ärzte, wann er wieder rankann. Wir wollen nicht, dass er einmal spielt und dann wieder monatelang ausfällt.“
Aogo vor der Rückkehr
Dennis Aogo (Muskelfaserriss) soll in der kommenden Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen, auch Marc-Oliver Kempf (Muskelfaserriss) macht Fortschritte und könnte bald zurück sein. Borna Sosa (Schambeinverletzung) fällt dagegen noch einige Wochen aus – worüber Markus Weinzierl nicht klagen will.
Der neue Trainer kann am aktuellen Kader derzeit ohnehin nichts ändern. Mögliche Korrekturen sind im Winter aber alles andere als ausgeschlossen.