Die Schule wartet schon lang auf ihren Interimsbau. Nun entsteht dieser auf dem Parkplatz an der Krehlstraße. Rechtzeitig zum Beginn des neuen Schuljahr soll er fertig sein.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Rohr - Am Dienstag sind die Vertreter des Schulverwaltungsamts vor Ort gewesen. Zusammen mit der Schulleiterin Sabine Nafe planten sie den Umzug. Denn die schon längst maroden Pavillons sollen endgültig geschlossen und dann abgerissen werden. Vorher muss aber der Interimsbau stehen. Dieser wächst derzeit auf dem Parkplatz am Ende der Krehlstraße empor. Nafe hofft, dass der Neubau noch vor Pfingsten fertig wird. Dieser Termin sei der Schule vom Amt genannt worden.

 

Auf Nachfrage unserer Zeitung bei der Pressestelle der Stadt heißt es in der schriftlichen Antwort jedoch, dass der Interim nach Aussage des Hochbauamts voraussichtlich bis zum Sommer fertig sei, also zum Schuljahr 2016/2017 zur Verfügung stehe. Dieser Widerspruch überrascht Nafe. Sie betont aber auch: „Entscheidend für uns ist, dass der erste Schultag im neuen Schuljahr in den neuen Räumen stattfinden kann. Ich gehe davon aus, dass alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um das zu ermöglichen.“ Mit jedem Tag, um den sich die Fertigstellung verzögere, werde das Zeitfenster für das Kollegium enger. „Auch wenn alles so läuft, wie jetzt geplant, stehen wir vor einer großen Aufgabe“, sagt Nafe.

Die Lehrer packen die ersten Umzugskartons

Schon jetzt sind die Lehrer der Pestalozzischule damit beschäftigt, auszumisten und Kisten zu packen, um einen nahtlosen Übergang zu gewährleisten. Der Umzug soll größtenteils in den Sommerferien über die Bühne gehen. Die Rohrer Schulleiterin hofft aber, dass der ein oder andere Umzugskarton vielleicht schon während der freien Tage nach Pfingsten in das neue Interimsgebäude gebracht werden kann.

Der zweigeschossige Neubau hat eine Grundfläche von 1030 Quadratmeter. Die Programmfläche beträgt 1200 Quadratmeter. Vorgesehen sind 16 Klassenräume und zwei sogenannte Differenzierungsräume. Das sind Zimmer, in die sich die Lehrer mit einzelnen Schülern zurückziehen können, um sie speziell zu fördern. Darüber hinaus sind ein Lehrerzimmer, ein Materialraum, Technikräume, ein Putzraum und natürlich sanitäre Anlagen geplant. Der Gemeinderat hat für den Interim 7,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Raumnot an der Pestalozzischule

Der Neubau ist dringend notwendig, denn die Rohrer Schule platzt aus allen Nähten. Seit diesem Schuljahr ist sie Ganztagsschule. Dafür werden zusätzliche Räume benötigt. Der Werkrealschulzweig steht mit derzeit 220 Mädchen und Jungen gut da; entgegen aller Prophezeiungen ist die Zahl der Schüler nicht gesunken. Die beiden Pavillons sind marode. Die Schule hat bereits das Untergeschoss eines der beiden Nebengebäude geschlossen. Wegen des Gestanks wollten die Schüler dort nicht mehr lernen, und die Lehrer dort nicht mehr unterrichten. Um der Raumnot zu begegnen, werden drei Klassen seit diesem Schuljahr an der benachbarten Robert-Koch-Realschule unterrichtet.

Eigentlich sollte der Interim schon längst bezogen sein. Die Stadt wollte das Gebäude im Frühjahr 2015 eröffnen. Doch daraus wurde nichts. Dann war von einem Baubeginn im Sommer 2015 und einer Fertigstellung Anfang 2016 die Rede. In den vergangenen Sommerferien waren vorbereitende Arbeiten geplant. Die Netze BW wollte die notwendigen Strom-, Gas- und Wasserleitungen verlegen. Dazu kam es aber nicht, weil die Absprache zwischen der Stadt und dem Unternehmen nicht richtig funktionierte. Außerdem gab es gegen das Bauvorhaben auch noch einen Einspruch aus der Nachbarschaft, über den das Regierungspräsidium zu entscheiden hatte. Und schließlich kamen noch Probleme mit der Telekom hinzu.

Roland Steiner hofft nun, dass der Interimsbau so schnell wie möglich fertig wird. „Das ist auch in unserem Sinne“, betont der stellvertretende Leiter des Stuttgarter Schulverwaltungsamts.