Pasta mit Pesto – so einfach und so lecker. Doch warum zum Pesto aus dem Glas greifen, wenn man es auch einfach selber machen kann? Wir stellen 4 leckere Rezepte vor.

Katrin Jokic

Pesto ist ein wahrer Klassiker der italienischen Küche – allen voran das klassische Pesto Genovese. Die Herstellung wurde bereits 1863 in einem Buch über die genuesische Kochkunst beschrieben und die Zutaten für ein traditionelles Pesto Genovese wurden von einem speziellen Pesto-Konsortium („Consorzio del Pesto Genovese“) festgelegt.

 

Hierzulande kann man Pesto in den verschiedensten Sorten im Supermarkt kaufen. Daraus lassen sich schnelle und leckere Nudelgerichte kreieren, ob mit Linguini oder Gnocchi. Doch auch zu Fleisch, Gemüse oder aufs Brot schmeckt Pesto gut. Noch besser schmeckt es, wenn Sie das Pesto selber machen.

Denn im Supermarkt-Pesto werden statt Pinienkerne teilweise günstigere Cashewkerne verwendet, Basilikum wird durch Petersilie ersetzt und der Anteil an hochwertigem Olivenöl ist verschwindend gering. Als Stiftung Warentest im Jahr 2013 verschiedene Sorten Basilikum-Pesto testete, schnitten gerade einmal 3 von 30 Produkten mit der Note „gut“ ab. Inwiefern sich die jeweiligen Produkte bis heute eventuell verbessert haben, ist nicht bekannt.

Für das volle Geschmackserlebnis lohnt es sich aber immer, Pesto selber zu machen. So wissen Sie, was drin ist und können das Pesto auch ganz auf Ihre persönlichen Vorlieben abstimmen.

In diesem Beitrag finden Sie:


Rezept für grünes Pesto: Basilikum-Pesto selber machen

Pesto Genovese. Foto: Antonio Gravante/Shutterstock

Das Pesto Genovese stammt, wie der Name bereits verrät, aus Genua und ist dort ein traditionelles und geschütztes Produkt. Wer richtiges Pesto Genovese selber machen möchte, der benötigt:

  • Basilikum, Sorte Basilico Genovese
  • Natives Olivenöl Extra (vorzugsweise von der italienischen Riviera)
  • Parmigiano Reggiano (also Parmesan aus bestimmten Regionen Italiens)
  • Pecorino Sardo
  • Pinienkerne
  • Knoblauch
  • Salz

Enthält das grüne Pesto nicht exakt diese Zutaten, ist es kein originales Pesto Genovese, sondern ein „Pesto alla Genovese“ (Pesto nach Genueser Art), „Pesto verde“ (grünes Pesto) oder „Pesto al basilico“ (Basilikum-Pesto).

Für ein grünes Pesto alla Genovese benötigen Sie:

  • 50 g Basilikum (Blätter ohne Stiel)
  • 60 g Parmesan
  • 30 g Pinienkerne
  • 2 Knoblauchzehen
  • 125 ml Olivenöl
  • ½ TL grobes Meersalz

So gehen Sie vor:

  • Rösten Sie die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Öl bei mittlerer Hitze an, bis sie leicht gebräunt sind. Passen Sie gut auf, damit die Kerne nicht verbrennen, sonst wird das Pesto später bitter.
  • Zerstoßen Sie Salz, Knoblauch und die angerösteten Pinienkerne in einem Mörser zu einer sämigen Creme.
  • Fügen Sie dann die Basilikumblätter hinzu und zerstoßen Sie diese ebenfalls.
  • Wenn alle Zutaten zerstoßen sind, geben Sie das grüne Pesto in eine Schale und fügen Olivenöl hinzu. Rühren Sie dieses gut unter.
  • Anschließend reiben Sie den Parmesan fein und heben diesen ebenfalls unter das Pesto.

Wenn Sie keinen Mörser haben oder sich die Arbeit leichter machen möchten, können Sie alle Zutaten bis auf den Parmesan in ein hohes Gefäß geben und mit einem Pürierstab zu einem cremigen Pesto verarbeiten. Den geriebenen Parmesan rühren Sie am Ende mit einem Löffel unter.

Sie können das Pesto sofort verzehren – guten Appetit!

Lesen Sie auch: So machen Sie Aperol Spritz


Pesto Rosso: Rotes Pesto mit Tomaten selber machen

Rotes Tomaten-Pesto. Foto: HandmadePictures/Shutterstock

Das rote Pesto ist auch bekannt als „Pesto alla siciliana“ oder „Pesto alla trapanese“. Das verrät bereits, woher diese Abwandlung des klassischen Pestos stammt: aus Sizilien bzw. der sizilianischen Provinz Trapani. Passend zum sonnigen Süden Italiens werden für diese Pesto-Variante frische Tomaten verwendet.

Zubereitung:

  • 10 mittelgroße Tomaten (z. B. Roma-Tomaten)
  • 60 g geschälte Mandeln
  • 2 Knoblauchzehen
  • 15 Blätter Basilikum
  • 30 g Pecorino
  • Olivenöl
  • Salz

Zubereitung:

  • Hacken Sie mit einem Messer den Knoblauch und die Mandeln in grobe Stücke. Geben Sie dann beides zusammen in einen Mörser und zerstoßen Sie alles grob.
  • Geben Sie Knoblauch und Mandeln in eine andere Schale, geben Sie eine kleine Prise Salz hinzu und vermengen Sie alles mit 1 bis 2 EL Olivenöl, sodass eine sämige Creme entsteht.
  • Geben Sie nun die Basilikumblätter mit einer Prise Salz in den Mörser und zerstoßen Sie diese mit 1 EL Olivenöl zu einer cremigen Paste. Mischen Sie die Basilikumcreme mit den Mandeln und dem Knoblauch.
  • Häuten Sie die Tomaten. Ritzen Sie dafür die Tomaten an der Unterseite kreuzförmig ein und legen Sie sie in eine große Schüssel. Erhitzen Sie etwa 1 Liter Wasser im Wasserkocher und gießen Sie das kochende Wasser über die Tomaten. Heben Sie die Tomaten nach 30 Sekunden heraus und legen Sie in eine Schale mit kaltem Wasser. Ziehen Sie anschließend die Haut von den Tomaten ab.
  • Halbieren Sie die Tomaten und entfernen Sie die Samen und das weiche Fruchtfleisch.
  • Hacken Sie das übrige, feste Fruchtfleisch der Tomaten klein, bis eine Brei-artige Masse entsteht. Dieses geben Sie zu den übrigen Zutaten und vermengen alles gut miteinander.
  • Reiben Sie nun den Pecorino hinzu und fügen Sie einen weiteren Esslöffel Olivenöl hinzu. Rühren Sie das rote Pesto gut um und lassen Sie es für mindestens eine Stunde im Kühlschrank ruhen und durchziehen.

Lesen Sie auch: Versalzenes Essen retten - Tipps und Tricks


Pesto alla Calabrese: Rotes Pesto selber machen

Pesto alla Calabrese mit Paprika. Foto: DronG/Shutterstock

Aus der Region Kalabrien stammt die Pesto-Variante „Calabrese“. Sie wird mit Paprika und Chilischoten hergestellt. Damit ist es, wie das Pesto alla siciliana, auch ein rotes Pesto. Dank Ricotta wird das Pesto besonders cremig.

Zutaten für das Pesto alla Calabrese:

  • 3 rote Paprika
  • 1 rote Chilischote
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 Bio-Zitrone
  • 15 g Basilikum (Blätter ohne Stiel)
  • 30 g Parmesan und/ oder Pecorino
  • 75 g Ricotta
  • 100 ml Olivenöl
  • Salz und Pfeffer

So gehen Sie vor:

  • Heizen Sie den Backofen auf 200 °C vor (Ober-/ Unterhitze).
  • Häuten Sie die Paprika. Vierteln Sie die Schoten dafür und entfernen Sie Stiele, Kerne und helle Zwischenhäute. Legen Sie die Paprikastücke mit der Innenseite nach unten auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech und schieben Sie dieses auf der obersten Schiene in den Backofen. Falls vorhanden, schalten Sie die Grillfunktion ein. Je nach Ofen färbt sich die Haut der Paprika nach 15 bis 30 Minuten dunkel und wirft Blasen. Schalten Sie den Ofen aus und bedecken Sie die Schoten mit einem feuchten Tuch. Wenn die Paprika abgekühlt sind, ziehen Sie die Haut ab. Hacken Sie die Paprika dann in grobe Stückchen.
  • Waschen Sie die Chilischoten. Halbieren Sie diese längs, entfernen Sie die Kerne und schneiden Sie die Chili klein.
  • Schälen Sie die Knoblauchzehe und halbieren Sie diese.
  • Waschen Sie die Zitrone heiß ab. Reiben Sie die Schale ab und pressen Sie den Saft aus.
  • Geben Sie die gehackten, geschälten Paprika, die gehackte Chilischote, den Knoblauch, Zitronenzesten, Zitronensaft, Basilikumblätter sowie eine Prise Salz und Pfeffer in ein hohes Gefäß und pürieren Sie alles, sodass eine sämige Masse entsteht.
  • Rühren Sie anschließend das Olivenöl, den Ricotta sowie geriebenen Parmesan mit einem Löffel unter.

Gerade Pesto alla Calabrese eignet sich nicht nur als Soßenersatz für Pasta, sondern auch als Brotaufstrich sehr gut.

Auch lecker: Champignons mit Knoblauchsoße wie von der Kirmes


Veganes Pesto selber machen

Veganes Pesto eignet sich auch als Brotaufstrich. Foto: Fascinadora/Shutterstock

Hartkäse gehört zu einem Pesto traditionell dazu. Er verleiht dem Aroma Tiefe und rundet den Geschmack ab. Doch für Veganer ist Käse ein No-Go – also welche Alternativen gibt es? Natürlich könnten Sie den Käse für das vegane Pesto einfach weglassen, doch dem Pesto fehlt dann eine herzhaft-säuerliche Note. Die Lösung: Hefeflocken. Die sind vegan und peppen mit ihrem „käsigen“ Geschmack veganes Pesto auf.

Zutaten für Ihr veganes Pesto:

  • 50 g Basilikum (Blätter ohne Stiel)
  • 30 g Hefeflocken
  • 30 g Pinienkerne
  • 10 g Cashewkerne
  • 2 Knoblauchzehen
  • 125 ml Olivenöl
  • ½ TL grobes Meersalz

Zubereitung:

  • Rösten Sie die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Öl bei mittlerer Hitze an, bis sie leicht gebräunt sind.
  • Geben Sie Salz, Knoblauch, grob gehackte Cashewkerne und die angerösteten Pinienkerne in einen Mörser und zerstoßen Sie alles zu einer sämigen Creme.
  • Fügen Sie dann die Basilikumblätter hinzu und mörsern Sie diese ebenfalls.
  • Wenn alle Zutaten zerstoßen sind, verrühren Sie das vegane Pesto in einer anderen Schale mit dem Olivenöl hinzu.
  • Nun rühren Sie noch die Hefeflocken unter – fertig!

Tipp: Im Handel oder online erhalten Sie mittlerweile auch spezielle, vegane Parmesan-Alternativen. Diese bestehen beispielsweise aus Mandeln oder Cashewnüssen. Probieren Sie doch eines der klassischen Pesto-Rezepte und ersetzen Sie den Hartkäse einfach durch ein entsprechendes veganes Produkt.


Wie lange ist selbstgemachtes Pesto haltbar?

Im Kühlschrank hält sich selbstgemachtes Pesto luftdicht verschlossen etwa eine Woche.

Sie können die Haltbarkeit erhöhen, indem Sie das Pesto im Glas glattstreichen und eine dicke Schicht Olivenöl darauf geben. So hat das Pesto keinen Luftkontakt und das Risiko auf schimmelbildende Bakterien sinkt. Wenn Sie das Pesto nutzen wollen, gießen Sie das überschüssige Olivenöl ab (Sie können es auch an die Nudeln geben, die Sie zum Pesto essen) und erneuern Sie die Schicht, wenn Sie die gewünschte Menge Pesto entnommen haben.

Sie können Pesto bzw. die Grundlage dafür aber auch einkochen und so für mehrere Monate haltbar machen. Wichtig ist: Käse und Nüsse können nicht eingekocht werden. Das heißt, sie können beim grünen Pesto eine Basilikumcreme vorbereiten und einkochen und diese dann kurz vor dem Servieren mit Käse und Nüssen verfeinern. Allerdings ist es relativ zeitaufwendig, auf diese Art und Weise Pesto haltbar zu machen. Wenn Sie sich trotzdem daran wagen möchten, finden Sie hier eine entsprechende Anleitung.

Auch interessant: Pizza in der Pfanne - So gelingt der Pizza-Trick