Nach dem Fund des seltenen Reptils in Weilheim/Teck (Kreis Esslingen) fordert die Tierrechtsorganisation ein generelles Haltungsverbot von exotischen Tieren.
Wem gehört die Geierschildkröte, die am Montagmorgen auf einem Feldweg in Weilheim/Teck gefunden wurde? Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen, Hinweise auf den Halter des mutmaßlich ausgesetzten Tieres liegen den Angaben des zuständigen Polizeipräsidiums Reutlingen bislang aber nicht vor. Geierschildkröten sind in Deutschland nicht heimisch, die Reptilien leben eigentlich am Grund stiller Gewässer der Südstaaten der USA. Ihre Einfuhr ist seit einigen Jahren verboten, die Haltung nur in strengen Ausnahmefällen erlaubt.
Um den Fall aufzuklären, hat die Tierrechtsorganisation Peta nun eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise ausgesetzt, „die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Person oder Personen führen“, heißt es in einer Mitteilung. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, soll sich entweder bei der Polizei oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation melden. „Mit der Belohnung wollen wir dabei helfen, aufzuklären, wer der Halter der Schildkröte war und wie sie auf den Feldweg gelangt ist“, sagt Annika Lewald von Peta.
Den Fund zum Anlass nehmend, wird Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir erneut aufgefordert, die Haltung exotischer Tiere in Privathand generell zu verbieten. Laut Peta floriert in Deutschland der Handel von teils geschützten, gefährlichen und auch illegal gehaltenen Tieren. Die Tierrechtsorganisation kritisiert, dass der Kauf vieler anspruchsvoller Tierarten unabhängig von dringend erforderlichem Fachwissen noch immer erlaubt sei. Die Halter seien oftmals überfordert und würden die Tiere deshalb einfach aussetzen. Inzwischen seien die Tierheime und Tierauffangstationen häufig überfüllt mit Exoten.
„Der Weilheimer Fall zeigt einmal mehr, dass ein Haltungsverbot von exotischen Tieren in Privathand dringend nötig ist. Dieses Verbot muss endlich mit dem neuen Tierschutzgesetz durchgesetzt werden“, so Annika Lewald.