Bei den Oberammergauer Passionsfestspielen reitet der Jesus-Darsteller traditionell auf einem Esel. Die Tierschutzorganisation Peta hat dazu einen eher ungewöhnlichen Alternativvorschlag.

Stuttgart - Die Tierschutzorganisation Peta ist für skurrile Aktionen bekannt. Mal grillen sie einen Hund, ernten mit einem Anti-Pelz-Post zu Karl Lagerfelds Tod einen Shitstorm, vor zwei Jahren wurde eine ihrer Kampagnen sogar von der zuständigen Außenwerbe-Agentur abgelehnt. Kein Wunder also, dass die Aktivisten auch vor Jesus keinen Halt machen.

 

Denn der Ritt eines erwachsenen Mannes auf einem Esel ist laut Peta tierschutzwidrig und genau so einer findet bei den Oberammergauer Passionsfestspielen traditionsgemäß statt. Also wandten sich die Aktivisten an den Bürgermeister Arno Nunn und Walter Rutz, den Geschäftsführer des Eigenbetriebs Oberammergau Kultur, mit der Bitte, die Veranstaltung im nächsten Jahr ohne lebende Tiere zu machen.

Peta will Esel-Ritt verbieten

Der Vorschlag der Organisation sah vor, stattdessen ein Elektrofahrzeug zu nutzen, und hat dabei auf Papst Franziskus verwiesen, der für seine Fahrten durch den Vatikan ein Elektroauto nutzt. Da die Veranstalter nicht reagierten, bat Peta nun das Veterinäramt in Garmisch-Partenkirchen, die Eselnutzung zu untersagen.

„Heutzutage würde Jesus nicht mehr auf einem Esel reisen. Er würde sich vermutlich auf einem E-Roller oder mit einem anderen tier- und umweltfreundlichen Elektromobil fortbewegen“, lässt sich Peter Höffken, Fachreferent bei Peta, in einer Pressemitteilung dazu zitieren. „Auch für Oberammergau gilt, Traditionen auf den Prüfstand zu stellen und sich von den schlechten Traditionen zu verabschieden.“

Die Veranstalter war am Freitagnachmittag nicht mehr für Nachfragen zu erreichen. Dem Bayrischen Rundfunk teilten sie auf Anfrage mit, sich an die gesetzlichen Vorschriften zum Tierschutz zu halten. Die Alternative mit E-Scootern sei nicht denkbar, sagte ein Sprecher. Die Passionsspiele stünden in einem historischen Kontext, in dem es noch keine Elektrofahrzeuge gegeben habe.