Etwas abseits vom Mainstream könnte sich aus sonderbaren Experimenten eine merkwürdige Zukunft entwickeln – mit Wandlampen, die Müll fressen, und Lego-Teilchenbeschleunigern.

Stuttgart - Hier geht es in Zukunft um die Zukunft. Das StZ-Hausorakel Peter Glaser befragt einmal die Woche die Kristallkugel nach dem, was morgen oder übermorgen sein wird – und manchmal auch nach der Zukunft von gestern. Dazu als Bonus: der Tweet der Woche!

 

Diesmal gibt es wieder einen Cocktail aus Links, der nach Zukunft schmeckt. Der erste Schluck bringt uns gleich zu der interessanten Frage: Wie werden wir in Zukunft unsere Zimmer erhellen? Die Entwicklungsabteilung der Firma Philips ist der Ansicht, dass wir es einmal mit Wandleuchten, gefüllt mit biolumineszenten Bakterien, versuchen sollten. Keine Stromrechnung mehr – dafür muß man seine Lampen künftig mit Haushaltsabfällen füttern, damit die Bakterien weiter ihr sanftes grünes Licht spenden.

Und dann sind Wissenschaft und Zukunft ja ein immer enger verschränktes Paar. Hier etwa in einer originellen vergangenheitsbezogenen Version: Diese Animation mit dem Titel Pythagasaurus führt uns in eine mathematische Version der Vorzeit, und zwar mit urbritischen Steinzeitmenschen.

Eine andere Art von Spaß mit Mathe ist der Funktions-Vergnügungspark. In der Function World von Grant Snyder, die man sich als ein Disneyland für Geometriegenießer vorstellen muss, gibt es unter anderem eine Cosinus-Achterbahn, sich duellierende Hyperbeln und eine natürlich logarithmische Rutschbahn. Man glaubt gar nicht, wie lustig Mathematik sein kann.

Etwas weniger weit zurück in der Vergangenheit (wir wollen uns ja wieder der Zukunft nähern): Der amerikanische Songwriter, Satiriker und Mathematiker Tom Lehrer, der nur etwa 50 Lieder geschrieben hat – aber die, die er geschrieben hat, haben ihn berühmt (und wegen seiner Schärfe berüchtigt) gemacht. Man denke nur an seinen scharfzüngigen Tribut an Wernher von Braun. Hier sein Liebeslied an die chemischen Elemente des Periodensystems, der Element Song, und zwar in einer japanischen Version.

Sasha Mehlhase, ein Physiker an der Universität Kopenhagen, hat mehr als 80 Stunden Arbeit und 2000 Euro investiert, um aus 9500 Legosteinen ein Modell des hallengroßen ATLAS-Detektors im Large Hadron Collider (LHC) im Maßstab 1:50 zu bauen. Der Große Hadronen-Speicherring, so die deutsche Bezeichnung, ist ein Teilchenbeschleuniger am Europäischen Kernforschungszentrum CERN bei Genf.

Und dann wollen wir noch einen Blick in die Not Too Serious Labs des Fernsehstudios der University of California werfen. Und zwar auf eine kleine Sendung zu großen Fragen wie etwa: Was könnte eine stadiongroße Schale Erdnüsse, ein schrumpfender Elefant und ein irrer Hockeyspieler mit Nanowissenschaft zu tun haben?

Schließlich wieder: die Zukunft. Und wer sie ingenieurmäßig und Nerd-mäßig im Visier hat, der wird sich auch für ihre Wurzeln interessieren. Hierzu und als Ausklang aus dem Blog My Retrospace eine großartige fotografische Hommage an das Geektum der frühen Jahre: A World with No Geeks? (So weit ist es ja zum Glück nicht gekommen).

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Und hier noch wie immer der Tweet der Woche: