Als Kind geflohen, in der Schule ausgegrenzt, hat sich Peter Grohmann heute als politischer Aktivist den Themen Antisemitismus und Fremdenhass verschrieben. Ein Porträt.

Sonnenberg - Klarinette, Gitarren, orientalische Musik – „Können wir Hoffnung haben? Wird es Frieden geben? Wird das Töten je enden? Wird das Töten jemals enden?“ singen die Liedsänger der Band Assemblea Mediterranea. Anlass ist eine Protest- und Gedenkveranstaltung gegen Antisemitismus und Rassismus am Stuttgarter Gerda-Taro-Platz Ende April. Ungefähr hundert Menschen sind gekommen. Unter ihnen: Peter Grohmann, Mitgründer des Vereins „Die Anstifter“. Diesmal hält er sich im Hintergrund auf. Ständig wird er begrüßt, angesprochen, verabschiedet. Wie ein allerorts bekannter Politiker, mit dem es schwierig ist, ein Vier-Augen-Gespräch zu führen. Dabei ist er gerade das nicht, und wollte es nie sein. Stattdessen war er sein Leben lang Anstifter von Bürgerbewegungen und der politischen Debatte.