Der Balkonsolar-Verein aus Freiburg und der Youtuber Andreas Schmitz haben eine Petition beim Bundestag eingereicht. Ihr Ziel: Hürden für Steckersolarmodule aus dem Weg räumen.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Erleichterungen für Balkonkraftwerke sind in vieler Munde. Seit das Interesse an den Steckersolarmodulen sprunghaft steigt, wird ihnen ein wichtiger Beitrag zur Energiewende zugeschrieben. Ende 2022 hatte die Deutsche Umwelthilfe eine Kampagne gestartet, der Verband Elektrotechnik (VDE) hatte im Januar ein Positionspapier veröffentlicht mit mehreren Punkten, die die Stromproduktion mit Balkonkraftwerken vereinfachen sollen. Und jüngst haben sich das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, das Umweltbundesamt und der Bundesverband der Verbraucherzentralen gemeinsam für Erleichterungen ausgesprochen. Daran knüpft nun eine Petition des Vereins Balkonsolar aus Freiburg mit dem Youtuber Andreas Schmitz an.

 

Die Position lehnt sich stark an das VDE-Positionspapier an: Bisher darf man maximal 600 Watt in der Spitze mit einem Balkonkraftwerk produzieren, diese Grenze solle auf 800 Watt angehoben werden. Zudem solle ein Zählertausch nicht mehr zwingend sein und die Anmeldung vereinfacht werden.

Am 17. Februar 2023 wurde die Petition eingereicht, der Vorsitzende des Vereins, Sebastian Müller, geht davon aus, dass Interessierte sie etwa vom 10. März an auf der Seite des Deutschen Bundestags unterschreiben können.

Der Akkudoktor hat 243 000 Abonnenten bei Youtube

Sobald die Petition unterschriftsreif ist, bleiben vier Wochen, in denen mindestens 50 000 Menschen das Ansinnen unterzeichnen müssen, damit es angehört wird. „Ich gehe davon aus, dass wir das schaffen können“, sagt Müller. Man sei bestens vernetzt, unter anderem durch den Youtuber Schmitz alias Akkudoktor mit aktuell einer Viertelmillion Abonnenten. „Das Ganze ist sowieso überfällig“, sagt Schmitz. Er erhofft sich einen „Schubs“ durch die Initiative.

Komplizierter sind unterdessen weitere Hürden, die Sebastian Müller und Andreas Schmitz gern aus dem Weg geräumt hätten. Derzeit könnten Eigentümergemeinschaften oder Vermieter ein Veto einlegen. Man wolle erreichen, dass das Balkonkraftwerk gesetzlich unterstützt werde. In diesem Zusammenhang wartet die Community auf eine Entscheidung des Landgerichts Karlsruhe; dort will ein Eigentümer aus Konstanz das Recht auf ein Balkonkraftwerk erstreiten.