Seit zwei Jahren gibt es die Pfadfinder der evangelisch-methodistischen Kirchengemeinde in Vaihingen. Sie treffen sich einmal im Monat, üben, was ein Pfadfinder können muss, und leben die sieben Regeln der Wesley Scouts.

Vaihingen - Beim ersten Stammtreffen goss es in Strömen. Die Pfadfinder der evangelisch-methodistischen Kirchengemeinde Vaihingen schreckte das freilich nicht. „Wir haben trotzdem Feuer gemacht und gegrillt“, erzählt Birgitta Hetzner. Sie ist die Pastorin der Gemeinde und Stammleiterin der Stuttgarter Rössle. Die Gruppe ist der 24. Stamm im Bund der Wesley Scouts der evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland (EmK). Gegründet wurde der Vaihinger Ableger vor zwei Jahren, inzwischen hat er 30 Mitglieder im Alter von drei bis 53 Jahren.

 

Die Vaihinger Pfadfinder treffen sich einmal im Monat auf ihrem Stammplatz im Gewann Steinengarten. Dort üben sie sich in den Fertigkeiten, die ein Pfadfinder beherrschen muss: Feuer machen, Knoten binden, die Kohte und Jurte – das sind Zelte mit speziellen Formen – aufbauen, sich mit Karte und Kompass im Wald orientieren oder mit Axt und Säge umgehen. Das ist aber nicht alles: Die Wesley Scouts haben sieben Regeln, nach denen sie leben. Etwa, dass sie helfen und mitanpacken, dass sie stets ehrlich sind und ihre Meinung vertreten oder genügsam sind und teilen, was sie haben. Gemäß der vierten Regel – „Die Wesley Scouts suchen das Beste für Mensch und Natur.“ – haben die Stuttgarter Rössle kürzlich eine Müllsammelaktion im Bereich rund ums Freibad und den Stadtpark veranstaltet. „Auch da hat es leider geregnet, wir haben aber dennoch einige Säcke voll aufgesammelt“, erzählt Hetzner. Von mehreren Anwohnern seien sei positiv auf die Aktion angesprochen worden.

Auch die Mitarbeiter haben bei Null angefangen

Der Stamm sei zwar noch jung, man sei aber schon sehr zufrieden mit dem, was sich in den vergangenen zwei Jahren entwickelt habe, sagt Hetzner. „Wir Mitarbeiter haben ja auch alle bei Null angefangen“, erzählt sie. Weitere Mitglieder sind willkommen, die Konfession spielt keine Rolle. Mitglied kann werden, wer eine gewisse Zeit dabei ist, die Regeln kennt und die Grundfertigkeiten erlernt hat. Bei der Aufnahmezeremonie legen die Neuen einen Eid ab: „Es ist mein Ziel, Gott, meine Mitmenschen und mich selbst zu achten. Deshalb möchte ich nach den sieben Regeln leben.“ Beim Pfadfinder-Dasein gehe es darum, draußen in der Natur zu sein und zu lernen, wie man darin lebt, sagt Hetzner. Darüber hinaus sei das Ziel, Werte wie Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit und Hilfsbereitschaft zu vermitteln. Das Motto „Jeden Tag eine gute Tat“ sei keine Floskel.

Auch Hetzners zehnjähriger Sohn ist dabei. Er sei sehr stolz gewesen, als er endlich seine Kluft tragen durfte. Die Ideale der Pfadfinder seien wichtige Werte, findet die Pastorin. „Die Welt besser zu verlassen als ich sie vorgefunden habe – das ist doch ein erstrebenswerter Gedanke.“ Pfadfinder sein bedeute außerdem, sich auszuprobieren und an seine Grenzen zu stoßen, beschreibt Hetzner. Soll heißen, die Komfortzone auch mal zu verlassen und sich von ein wenig Regen nicht abschrecken zu lassen.

Kontakt
Die Stuttgarter Rössle treffen sich einmal im Monat samstags von 9.30 bis 13 Uhr. Mehr Info gibt es unter Telefon 73 38 05 oder per E-Mail an stuttgart-vaihingen@emk.de.