Pfarrer Franz Pitzal ist nach Oradour gereist, wo 642 Menschen ermordet wurden.

Renningen - Es war das schrecklichste Massaker, das die SS angerichtet hatte. Am 6.   Juni 1944 wurden in Oradour, einem Ort in der Mitte Frankreichs auf grausamste Weise 642 Menschen ermordet. Lediglich 52 von ihnen konnten noch identifiziert werden. Über 400 Frauen und Kinder wurden in der Kirche eingepfercht, danach legten die SS-Leute Feuer. Die Männer wurden erschossen, anschließend wurden die Leichenberge ohne Rücksicht auf Überlebende mit Stroh zugedeckt und angezündet. Lediglich fünf Männern gelang die Flucht.

 

Ähnlich wie Pompeji

„Ich wollte unbedingt diesen Ort sehen.“, sagt der Renninger Pfarrer Franz Pitzal, daher ist er jetzt nach Oradour gefahren. Der Ort selbst ist zerstört, nur Mauerreste stehen noch. „Ich meinte, ich gehe durch Pompeji, das vor 2000 Jahren durch den Vulkan zerstört wurde und ähnliche Züge trägt wie heute Oradour“, berichtet Pitzal von seinen Eindrücken.

Gauck und Hollande waren auch dort

Nur wenigen in Deutschland ist dieser Ort bekannt, das hat der Renninger Pfarrer im Vorfeld festgestellt. Warum nur?, fragt sich Franz Pitzal. Auf dem Friedhof steht eine Gedenksäule, an der Gedenkstätte findet sich ein sehr nachdenklich stimmendes Ehrenmal. Der damalige Bundespräsident Joachim Gauck und Staatspräsident Hollande kamen 2013 dort zusammen. „Bei allem Grauenhaften, was hier geschehen ist, ist es doch so wohltuend, dass die deutsch-französische Freundschaft nicht nur zu einem Lippenbekenntnis geworden ist, sondern Herzlichkeit und Wohlwollen der Menschen füreinander ausstrahlt“, lautet das Fazit von Pfarrer Franz Pitzal von seiner Reise.