Im sogenannten Exorzismus-Prozes von Frankfurt hat ein Pfarrer ausgesagt, dass die Angeklagten wohl koreanischen Sekten nahestehen. Bei dem Fall war eine Frau von fünf Verwandten bei einer Teufelsaustreibung getötet worden.

Frankfurt/Main - Die Angeklagten im sogenannten Exorzismus-Prozess von Frankfurt stehen nach Ansicht eines Pfarrers vermutlich koreanischen Sekten nahe. Verschiedene Requisiten in einem zeitweise von der Familie und dem Opfer bewohnten Haus im Taunus deuteten darauf hin, sagte der Pfarrer der evangelisch-reformierten Kirche am Donnerstag als Zeuge vor dem Landgericht Frankfurt.

 

Der 61-jährige Pfarrer war am Tattag im Dezember vergangenen Jahres kurz nach dem Tod des Opfers in einem Frankfurter Hotel von der Familie gerufen worden. Er sagte vor Gericht, in Korea existierten religiöse Gruppen, die Teufelsaustreibungen praktizierten.

In dem Verfahren sind fünf Koreaner im Alter zwischen 16 und 45 Jahren wegen gemeinschaftlichen Mordes angeklagt, darunter auch der Sohn der Toten. Die Fünf sollen laut Anklage eine 41 Jahre alte Verwandte in dem Hotel im Rahmen einer Teufelsaustreibung grausam getötet haben. Bislang sagte nur einer der Angeklagten aus und bestätigte den äußerlichen Geschehensablauf.

Der seit 1981 in Deutschland ansässige Pfarrer kannte die Familie seit einigen Monaten. Gemeinsam habe man im Gottesdienst und auch danach gebetet. Für die Familie sei es darum gegangen, eine gute Zeit in Deutschland zu haben und guten Schlaf zu bekommen. In ihrem Haus habe die Familie offenbar an Schlaflosigkeit gelitten. „Die Familie war deshalb in der Zeit vor der Tat fix und fertig“, hatte der Geistliche in einer polizeilichen Vernehmung gesagt. In seiner Gegenwart seien keine außerchristlichen oder schamanistischen Riten vollzogen worden, sagte der Pfarrer.