Es ist die erste Anlage dieser Art in Deutschland: In Schwäbisch Hall ist ein Krematorium zur Einäscherung von Pferden eröffnet worden. Die Betreiber bieten eine individuelle Zeremonie mit Kerzen und Musik an.

Schwäbisch Hall - Das bundesweit erste Krematorium zur Einäscherung von Pferden ist in Schwäbisch Hall (Baden-Württemberg) eröffnet worden. „Auch Pferdebesitzer können künftig würdig von ihrem Tier Abschied nehmen“, sagte Betreiber Joachim Lutz am Montag bei der Einweihung der rund 2,5 Millionen Euro teuren, rund 1000 Quadratmeter großen Einrichtung. Lutz rechnet im ersten Jahr mit etwa 100 Feuerbestattungen.

 

Die Einäscherung kann bis zu acht Stunden dauern und kostet zwischen 1999 Euro und 3500 Euro, plus Transport. Die Betreiber bieten für einen pietätvollen Umgang mit den toten Tieren eine individuelle Zeremonie mit Kerzen und Musik an. Von einem „Abschiedsraum“ aus können die Besitzer durch ein Fenster auf die Ofenanlage schauen. Mit Flüssiggasverbrennung wird dort eine Temperatur zwischen 850 und 1100 Grad erreicht.

Die erste Anlage dieser Art in Deutschland

Nach Angaben des Bundesverbands der Tierbestatter handelt es sich um die erste Anlage dieser Art in Deutschland. Bis zu einer im Februar in Kraft getretenen Gesetzesänderung waren tote Pferde oft in eine Tierkörperbeseitigungsanlage gebracht worden - oder zu entsprechenden Krematorien im benachbarten Ausland, etwa in den Niederlanden.

Der Bundesverband beobachtet nach eigenen Angaben einen steigenden Bedarf an Tierbestattungen in Deutschland. Für viele sei ein Tier mittlerweile eine Art Familienmitglied, sagte Verbandschef Martin Struck.