Es gibt sie noch, die Pariser Pferdemetzger. Knapp ein Dutzend dieser 1866 eingeführten Spezialgeschäfte haben überlebt. Und womöglich werden es ja bald wieder mehr. Sei es purer Trotz oder avantgardistische Kühnheit: Trendsetter-Restaurants nahe dem Centre Pompidou oder im teuren siebten Arrondissement haben das faserige, eisenreiche Fleisch der Reittiere wieder auf die Speisekarte gesetzt. Der Durchschnittsfranzose freilich hält davon wenig. Anfang der Siebziger verzehrte er im Schnitt jährlich 1,7 Kilo Pferdefleisch. Heute sind es 340 Gramm, was 0,4 Prozent des Fleischkonsums entspricht.