Die Stadt hat wegen der Trockenheit befürchtet, heiße Motoren könnten das Gras auf den Wiesen-Parkplätzen entflammen. Das Wetter hat aber mitgeholfen, dass die rund 500 Parkplätze für den Pferdemarkt jetzt doch zur Verfügung gestellt werden können.

Ludwigsburg: Susanne Mathes (mat)

Bietigheim-Bissingen - Dass man sich über einen missglückten Versuch freut, ist nicht die Regel. In Bietigheim ist den Organisatoren des Pferdemarktes aber ein Stein vom Herzen gefallen, als bei einem kontrollierten Versuch, mit heißen Motoren trockene Grasflächen in Brand zu bringen, nichts passierte. Ging es doch um die Frage, ob nach der langen Trocken- und Dürrephase rund 500 Wiesenparkplätze in der Nähe des Enzviadukts für die Pferdemarkt-Besucher zur Verfügung gestellt werden können oder nicht. Die Stadt entschied nach dem Versuch: Die Parkplätze werden freigegeben. Dass es zuletzt geregnet habe und durch die nächtliche Kühle die Wiesen morgens feucht seien, spiele den Veranstaltern in die Karten, sagt Annette Hochmuth, die Pressesprecherin der Stadt.

 

Das Fest beginnt an diesen Freitag, ebenso wie das damit verknüpfte Springturnier. Dort geht es den Reitern nicht nur um Preise im Wert von gut 50 000 Euro, sondern auch um die Qualifikation zum BW-Bank-Hallenchampionat und zum European Youngster Cup. Daher werden auf dem Bietigheimer Turnierplatz etliche bekanntere Reiter aus dem Bundes- und Landeskader die Hürden nehmen.

Wettbewerb auf hohem Niveau

Für den Reiterverein Bietigheim-Bissingen ist es ein Kraftakt, die dreitägige Turnierserie zu stemmen. „Wer während des Pferdemarkts in Urlaub fährt, macht das nur einmal“, scherzt der Vorsitzende Klaus Dieterich. Die Prüfungen – im Fachjargon Drei-Sterne-Prüfungen – seien „das Hochkarätigste, was man national ausschreiben kann“. Wollte man beim Niveau eine weitere Schippe drauflegen, befände man sich in der Liga internationaler Championate. „Dann bräuchten wir aber auch mehr Sponsoren“, sagt Dieterich.

Neben den Turnierpferden haben auch die kleinen Shetland-Ponys ihren großen Auftritt: Am Samstag ist ihnen die Große Süddeutsche Zuchtschau gewidmet. Dafür müssen die Shetties zeigen, was in ihnen steckt – etwa in einem Geschicklichkeitsparcours. Am Sonntag kürt eine Jury das schönste Pferd im Land. Zudem gibt es am Vormittag ein Showprogramm. Um 21 Uhr erleuchtet ein Feuerwerk den Himmel. Der Festumzug durch die Altstadt mit Kutschen, geschmückten Wagen und prämierten Pferden beginnt am Montag um 14 Uhr.

Im Festzelt am Viadukt gibt es abends von Freitag bis Dienstag Live-Partymusik. Und wer Nervenkitzel sucht, dürfte bei den Fahrgeschäften auf dem Festgelände fündig werden – etwa auf dem 80 Meter hohen Kettenflieger „Around the world“.