Bei der Ponyvorstellung zeigen die Vierbeiner des Deutschen Clubs für Leonberger Hunde ihr Können.

Leonberg - Das letzte Pony trabt gerade vom runden Platz am Reiterstadion, da erklingen schon die Fanfaren von der Tribüne und kündigen den Einzug des Deutschen Clubs für Leonberger Hunde an. Durchaus gebührend, möchte man meinen, denn in ihrer Kreuzung aus Bernhardiner, Neufundländer und Pyrenäenberghund wirken die Leonberger Hunde dermaßen imposant, dass der ein oder andere junge Zuschauer durchaus aufsatteln könnte. Doch in Reih und Glied nehmen die Vierbeiner mit ihren Besitzern Stellung ein und werden in den folgenden 15 Minuten unter Beweis stellen, dass im hünenhaften Hundekörper ein frommes Lamm steckt.

 

Die Vorstellung des Leonberger Hunde Club Vereins ist fester Bestandteil des Pferdemarktes und erfreut sich beim Publikum großer Beliebtheit: „Die Besitzer und Hunde zeigen den Zuschauern, was sie in den wöchentlichen Übungsstunden gelernt haben“, erklärt der Vorstand der Landesgruppe Baden Württemberg, Peter Rühl. „Der Leonberger ist ein äußerst gelehrsamer Hund. Er ist aufmerksam und hat dabei ein ruhiges Wesen.“

Auch Hunde kommen in die Pubertät

Und in der Tat strahlen die meisten der Hunde auch kurz vor der Aufführung noch immer große Gelassenheit aus. Lediglich den ganz jungen Leonbergern ist die Aufregung doch etwas anzumerken: „Das sind die Hunde zwischen ein und zwei Jahren. Sie stecken in der Pubertät und da ist selbst ein Leonberger manchmal nur schwer zu halten,“ erklärt Christine Beyer. Sie ist mit ihrem Rüden Benji, zu vollem Namen Benjamin von der Hexenbrücke, aus Markgröningen angereist. Schon als Welpe sind die beiden regelmäßig zur Unterrichtsstunde am Sonntagmorgen erschienen. Doch mittlerweile misst der Fünfjährige eine Schulterhöhe von 80 Zentimetern und bringt stolze 65 Kilogramm auf die Wage. Damit ist er den Kinderpfoten längst entwachsen und muss auch nicht mehr jeden Trainingstermin wahrnehmen. Für die Vorbereitungen im Rahmen des Leonberger Pferdemarktes haben sich Beyer und ihr Hund vier Mal mit den anderen Teilnehmern getroffen: „Es ist wichtig, dass die Hunde sich untereinander kennen. Sonst funktioniert so eine Vorstellung nicht.“ Abseits der geforderten Aufmerksamkeit während der Vorstellung sind die Tiere den ganzen Tag von unbekannten Menschen und viel Trubel umgeben. „Das bedeutet ein gewisses Maß an Stress für den Hund, auch wenn er es sich jetzt kaum anmerken lässt. Am Ende des Tages möchte Benji einfach seine Ruhe haben und faul herumliegen.“

Das Publikum ist entzückt

Während der Aufführung am Reiterstadion müssen Benji und seine vierbeinigen Kollegen jedoch erst mal höchste Konzentration beweisen. Im Hintergrund ertönt rhythmische Popmusik, der Sprecher vermittelt dem Publikum über Lautsprecher Informationen zur Rasse und das Publikum lacht und seufzt vor Entzücken. Keine einfache Aufgabe, unter diesen Umständen den roten Faden zu behalten. Für zwei der ganz jungen Hunde wird es dann auch einfach zu viel. Sie scheren in bester Laune aus der Reihe und verlegen sich auf wildes Umhertoben, anstatt mit Herrchen und Frauchen die einstudierten Formationsläufe zu absolvieren. Während die übrigen Tiere den Lauf mit Bravour meistern, dürfen die beiden am Rande der Vorstellung umhertollen. Denn glücklicherweise entbindet auch bei Hunden die Jugend von so mancher Pflicht.