In Pforzheim wurden Mitte Mai Stolpersteine für ermordete Juden verlegt. Ein Mann tauchte laut Teilnehmern auf und beschimpfte die Gruppe antisemitisch. Inzwischen ist ein Verdächtiger ermittelt.

Nach einem mutmaßlich antisemitischen Vorfall während einer Verlegung von Stolpersteinen in Pforzheim zum Gedenken an Juden, die während der Nazi-Zeit deportiert und ermordet wurden, ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen einen 39-Jährigen. Es gehe um den Vorwurf der Volksverhetzung, sagte ein Sprecher. Zuvor hatten die „Badischen Neuesten Nachrichten“ (Mittwoch) darüber berichtet. 

 

Der Vorfall soll sich Mitte Mai ereignet haben. „Wir haben die Steine verlegt und als wir fertig waren, kam ein Mann angelaufen und fragte, ob es hier um Juden gehe“, berichtete Hans Mann von der „Initiative Stolpersteine Pforzheim“ der Deutschen Presse-Agentur damals. Als die Anwesenden dies bejahten, habe der Mann zu pöbeln begonnen und unter anderem „Scheißjuden“, „Völkermörder“ gerufen und dass man alle Juden erschießen und umbringen müsse. „Er war richtig ausfällig, hat uns alle beschimpft und ist fast handgreiflich geworden.“

Nach Manns Worten waren bei der Veranstaltung neben Schülerinnen und Schülern und weiteren Zuhörern acht für die Verlegung der Stolpersteine extra aus Israel angereiste Angehörige der Ermordeten anwesend. „Sie waren sehr betroffen.“