Absolventen verschiedener Studiengänge an der PH Ludwigsburg haben sich im Rahmen eines Seminars Gedanken für mehr Nachhaltigkeit gemacht.

Sie sind selber noch jung und werden später Kinder unterrichten. Kaum jemand dürfte daher ein größeres Interesse daran haben, sich Gedanken über die Umwelt, das Klima und Bildung für nachhaltige Entwicklung zu machen, als die Studentinnen und Studenten an der Pädagogischen Hochschule (PH). Das haben sie im Rahmen eines Seminars und einer Ringvorlesung mehrerer Dozenten und Fachbereiche getan und die Ergebnisse ihrer Überlegungen am Dienstag ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen präsentiert.

 

Der Sinn der Sache liegt auch darin, dass gut umsetzbare Projekte an den nächsten Jahrgang weitergegeben werden. „Sie sollen keine Eintagsfliegen sein“, betonte Katrin Bederna, die an der PH für katholische Theologie und Religionspädagogik zuständig ist. Und Armin Lude vom Institut für Biologie ergänzte: „Die Idee ist, dass nicht nur Wissen vermittelt wird, sondern die Erkenntnisse in Handeln umgesetzt werden.“ Beispiele für eine solche erfolgreiche Umsetzung aus den letzten Jahren sind ein Mitfahrbänkle und ein Trinkwasserbrunnen an der PH.

Die Projekte, welche die einzelnen Arbeitsgruppen dieses Mal präsentierten, hatten aber zum Teil auch eher informativen Charakter. So ging es etwa um faire Mode, woran man sie erkennt und welche Schäden bei der Produktion von kurzlebiger Kleidung beliebter Modeketten entstehen. Andere setzten das Thema praktisch um und schneiderten aus einem T-Shirt eine Einkaufstasche. Das stieß aber auch auf kritische Nachfragen von Kommilitonen: „Hat nicht jeder tausend Jutetaschen zu Hause?“, merkte einer an.

Faire Mode und Müll sind Themen

Mehrere Gruppen befassten sich mit dem Thema Müll – etwa damit, dass auf dem Gelände und dem Studi-Dorf kein Biomüll gesammelt wird, obwohl nach einer Befragung wöchentlich rund 280 Kilogramm der wertvollen Masse verloren gehen. „Die Rahmenbedingungen passen nicht“, so das ernüchternde Ergebnis. Eine andere Gruppe schlug vor, Pfandringe anzuschaffen, die an den Mülleimern angebracht und in denen Flaschen deponiert werden können. Müll vermeiden und Geld sparen lasse sich mit einem Tauschregal, erklärten wieder andere. Den Preis für die effektivste Idee sahnten jedoch Studentinnen und Studenten ab, die in drei Stunden auf dem Gelände sage und schreibe 80 Kilogramm Müll gesammelt hat.

Zu viele kommen mit dem Auto

Doch auch Kreativität wurde belohnt. Von Mitstudenten und Dozenten gleichermaßen ausgezeichnet wurden mehrere Kunststudenten. Sie hatten aus Resten von Roter Bete, Brokkoli und anderen Lebensmitteln nachhaltige Farben hergestellt. Die können auch mal von Grundschulkindern verschluckt werden.

Ein Preis ging schließlich auch noch an eine Gruppe, die sich sehr detailliert mit der Frage auseinandersetzte, warum die Parkplätze der PH ständig belegt sind und nicht mehr Leute Fahrgemeinschaften, öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad nutzen. Immerhin würden so jede Woche acht Tonnen CO2 ausgestoßen. Die Unzuverlässigkeit der Öffentlichen und Zeitersparnis waren zwei der Gründe, die genannt wurden, zudem fehlen sichere Fahrradabstellplätze. Katrin Bederna war von der Gruppenarbeit angetan und meinte: „Hoffentlich schließt sich daran ein Mobilitätskonzept an.“