Beim Darmstädter Dax-Konzern geht es wieder bergauf. Dafür sorgen starke Geschäfte mit Medikamenten und ein Trendthema.

Darmstadt - Der Darmstädter Pharma- und Technologiekonzern Merck lässt seine Schwächephase nach dem Corona-Boom hinter sich. Im dritten Quartal sorgte ein sich in Teilen erholendes Geschäft mit Halbleitermaterialien beim Dax-Konzern für Auftrieb. Schub gab etwa eine größere Nachfrage nach Materialien für moderne Halbleiter und Anwendungen für Künstliche Intelligenz. Zudem florierte das Geschäft mit Medikamenten, nachdem Merck zuletzt zwei Flops in der Arzneiforschung verkraften musste. Auch in der Laborsparte, die jüngst unter einer Nachfrageschwäche gelitten hatte, ging es erstmals wieder voran. 

 

Von Juli bis September stieg der Umsatz gemessen am Vorjahreszeitraum um 1,8 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis erreichte mit gut 1,6 Milliarden Euro ein Plus von 12 Prozent. Damit verdiente Merck im Tagesgeschäft mehr als erwartet. Nach Steuern stieg der Gewinn um knapp zehn Prozent auf 812 Millionen Euro.

Merck will von Hype um Künstliche Intelligenz profitieren

Merck setzt strategisch auf den Boom rund um Künstliche Intelligenz. KI-Chips müssen besonders leistungsfähig sein. Merck optimiert die Materialien, die für die Herstellung gebraucht werden. 

"Wie erwartet haben wir unseren Wachstumskurs im dritten Quartal fortgesetzt", sagte Vorstandschefin Belén Garijo. "Die Märkte, in denen wir tätig sind, zeichnen sich durch unverändert robuste Wachstumstrends aus." Zuletzt hatte Merck zu kämpfen, weil die große Nachfrage von Corona-Impfstoffherstellern in der Laborsparte abgeebbt war. Im vergangenen Jahr musste Merck einen Gewinnrückgang verkraften. Für dieses Jahr ist die Wende angepeilt. 

Für das laufende Geschäftsjahr präzisierte Merck die Prognosen. Demnach soll der Umsatz in der unteren Hälfte der Bandbreite von 20,7 bis 22,1 Milliarden Euro herauskommen. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen erwartet das Merck um den Mittelwert der Zielspanne von 5,8 bis 6,4 Milliarden Euro.