Er war ein gebrochener Charakter, wie er sie selbst am liebsten spielte: Philip Seymour Hoffman hatte den Ruhm, aber auch die Last einer Rauschgiftabhängigkeit. Offenbar hat er noch unmittelbar vor seinem Tod Drogen gekauft.

Er war ein gebrochener Charakter, wie er sie selbst am liebsten spielte: Philip Seymour Hoffman hatte den Ruhm, aber auch die Last einer Rauschgiftabhängigkeit. Offenbar hat er noch unmittelbar vor seinem Tod Drogen gekauft.

 

New York - Oscar-Star Philip Seymour Hoffman hat offenbar nur Stunden vor seinen Tod Rauschgift in der Nähe seiner Wohnung gekauft. CNN berichtet am Dienstag, dass der 46-Jährige am Samstagabend 1200 Dollar (knapp 900 Euro) an einem Bankautomaten abgehoben habe. Dabei sei er in Begleitung zweier Männer mit einer Botentasche gewesen. Laut ABCNews wurden in Hoffmans Wohnung nach dessen Tod mehr als 60 Umschläge mit Heroin gefunden. Unterdessen bekam die Familie des Schauspielers Besuch von Oscar-Gewinnerin Cate Blanchett.

Hoffman war am Sonntag tot in seiner Wohnung gefunden worden, in seinem linken Arm steckte eine Spritze. 65 Umschläge mit Heroin sollen in Hoffmans Wohnung gefunden worden sein, weitere fünf seien leer gewesen. Außerdem wurden Dutzende Spritzen und auch verschreibungspflichtige Medikamente entdeckt.

Hoffmans langjährige Partnerin, mit der er drei Kinder hatte, soll den Schauspieler am Tag vor seinem Tod gesehen und mit ihm telefoniert habe, berichtete das „Wall Street Journal“ am Montag. Die Kostümbildnerin Mimi O'Donnell habe den Ermittlern gesagt, dass Hoffman dabei den Eindruck erweckte habe, unter Drogen zu stehen, schrieb das Blatt unter Berufung auf Polizeikreise.

O'Donnell und die drei Kinder bekamen am Montagabend Besuch von Hollywoodstar Blanchett. Die Australierin hatte 1999 mit Hoffman in „Der talentierte Mr. Ripley“ zusammen gespielt. Laut „New York Daily News“ hatte sie große Taschen mit Geschenken für Hoffmans Kinder Cooper (10), Tallulah, (7) und Willa (5) dabei.

Hoffman wurde als einer der talentiertesten Schauspieler Hollywoods gefeiert. 2006 hatte er für seine Darstellung von Truman Capote den Oscar bekommen. Er hatte aber auch eine lange Vergangenheit mit Alkohol und Rauschgift. Er selbst hatte vor wenigen Jahren gesagt, er habe das Problem überwunden.

Heroinbriefchen, wie sie in der Wohnung Hoffmans gefunden wurden, seien auf der Straße für sechs Dollar zu haben, berichtete die „New York Times“. Insgesamt hätten die Heroinfunde im Staat New York in den vergangenen vier Jahren um 67 Prozent zugenommen. So hätten allein New Yorker Fahnder im vergangenen Jahr 144 Kilo Heroin sichergestellt. Dies seien fast 20 Prozent der landesweit beschlagnahmten Menge und entspreche einem Wert von etwa 43 Millionen Dollar, schrieb die Zeitung.