Rosalinda ist ein Filmstar. Dennoch sollte der Papagei in seiner Heimat Schweden eingeschläfert werden. Das wollte man in Karlsruhe nicht hinnehmen und nahm Rosalinda auf. Am Mittwoch feierte man die Ankunft des Papageien.

Karlsruhe - Seelenruhig saß Rosalinda auf einem Kletterbaum, als um sie ein wahrer Besucher- und Medienrummel tobte. Am Mittwoch wurde der berühmte Filmpapagei Rosalinda mit einer Feier im Karlsruher Zoo offiziell begrüßt. Der hellrote Ara wurde bekannt durch seine Rolle in der Astrid-Lindgren-Verfilmung „Pippi in Taka-Tuka-Land“.

 

Im Karlsruher Zoo hat Rosalinda jetzt ein neues Zuhause gefunden, denn das Gehege in seinem Heimatzoo im schwedischen Malmö war für ihn zu klein. Der Karlsruher Zoodirektor Matthias Reinschmidt freut sich über den Neuzugang: „Rosalinda war völlig relaxed und hat sich den Trubel in aller Ruhe angeschaut.“

Baumstämme statt Rollator für Seniorenpapagei

Der Seniorenpapagei, der mit 49 Jahren ein biblisches Alter erreicht hat, lebt jetzt in einem großen Vogelgehege. Das hohe Alter des Vogels sieht man deutlich: faltige Wangen und löchriges Gefieder. Und da Rosalinda nicht mehr Fliegen kann, wurde die Voliere an die Bedürfnisse des Papageien angepasst, erklärt Reinschmidt: „Wir konnten nicht einfach Stangen reinmachen und haben deswegen Stämme und Äste genommen. Darauf kann Rosalinda dann herumlaufen und klettern. Das Gehege ist quasi altersgerecht gestaltet.“

Trotz des hohen Alters, oder gerade deswegen freut sich Zoodirektor Reinschmidt über den Neuankömmling: „Papageien sind mein Hobby, mein Steckenpferd und mein Leben. Und mit so einem berühmten Papagei ist es natürlich leichter, die Menschen auf das Thema Artenschutz aufmerksam zu machen.“ Zuvor war Reinschmidt 15 Jahre lang Kurator für Papageien im „Loro Park“ in Teneriffa mit rund 400 Papageienarten. Jetzt hofft er, dass es dem hellroten Ara Rosalinda in Karlsruhe gut geht: „Ich hoffe dass es ihr im warmen Baden gefällt. Hier ist das Klima für sie vielleicht besser als in Schweden.“

Weltweit geht es den Papageien an den Kragen

Einen Gesprächspartner hat Rosalinda schon. Denn sie teilt sich das Gehege mit dem Ara Gojan. Schon bald sollen weitere Aras dazukommen. Reinschmidt ist zuversichtlich, dass der Papageienbestand in Zukunft noch weiter wachsen wird: „Wir werden eine ganze Familie bilden. Vor ein paar Wochen habe ich ein Gelbbrust-Ara-Männchen übernommen. Papageien sind nämlich sehr soziale Tiere, die fühlen sich in der Gruppe wohler.“

Für den Pippi-Langstrumpf-Papagei Rosalinda startet in Karlsruhe also ein geselliger Lebensabend. In freier Wildbahn hingegen sieht es für die bunt gefiederten Vögel schlechter aus, erklärt Reinschmidt: „Papageien sind die bedrohteste Vogelart überhaupt. Ein Drittel der Arten stehen auf der roten Liste. Dafür wollen wir die Leute sensibilisieren.“