Ein festes Gehalt für die "Ober-Piraten"? In der Piratenpartei ist eine Diskussion über eine Bezahlung der Mitglieder des Vorstands ausgebrochen.

Stuttgart - Der Bundesvorsitzende der Piratenpartei, Sebastian Nerz, ist gegen eine Bezahlung der Parteiführung. „Selbst wenn wir es wollten, derzeit verfügt die Partei gar nicht über ausreichend Geld, um den Vorständen einen regulären Lohn zu zahlen“, sagte der 28-jährige Sofwareentwickler der in Stuttgart erscheinenden Zeitung „Sonntag Aktuell“. Er reagierte damit auf eine Forderung des Piraten-Spitzenkandidaten für die Nordrhein-Westfalen-Wahl, Joachim Paul.

 

Paul hatte dem Magazin „Der Spiegel“ gesagt, es gehe nicht, ein Führungsamt nur ehrenamtlich auszuüben. „Wenn Piraten als Abgeordnete im Parlament sitzen und Diäten bekommen, kann es nicht sein, dass der Parteivorstand unbezahlt bleibt. Dann gibt es keine Balance mehr.“

Nerz sagte dazu: „Wir müssen uns professionalisieren, wir brauchen auch mehr bezahlte Kräfte. Aber derzeit werden diese dringender in der Verwaltung und in der IT-Abteilung bei den Piraten gebraucht.“ Er halte auch deswegen nichts von dem Vorschlag, weil sich ein bezahlter Vorstand finanziell viel zu sehr abhängig von der Partei machen würde. „Wenn es uns gelingt, in den Bundestag einzuziehen, könnte ein Abgeordneter die Piraten führen“, regte Nerz an. „Die Diäten würden dann die notwendige finanzielle Sicherheit geben.“