PKK-Auflösung Der Frieden kommt nicht automatisch

Eine Frau im türkischen Kurdengebiet weint nach dem Appell des PKK-Chefs Öcalan. Foto: AFP/Ilyas Akengin

Ob der Kurdenkrieg tatsächlich ein Ende findet, hängt nicht nur vom Appell des PKK-Chefs ab, kommentiert Türkei-Korrespondentin Susanne Güsten.

Der türkische Staat mit Präsident Recep Tayyip Erdogan an der Spitze und PKK-Chef Abdullah Öcalan wollen den Kurdenkrieg nach über 40 Jahren beenden – weil er ihnen mehr schadet als nutzt. Erdogan strebt in drei Jahren die Wiederwahl an und plant mit dem Irak einen Transportkorridor vom Persischen Golf bis zum Mittelmeer, der ohne Frieden im Kurdengebiet unmöglich wäre. Öcalan kann als Gegenleistung für seinen Appell mit der Haftentlassung rechnen. Die PKK ist in der Türkei militärisch besiegt und im Nordirak eingekesselt. In Syrien könnte der PKK-Ableger YPG bald seinen Beschützer Amerika verlieren, wenn Donald Trump wie angekündigt die verbliebenen 2000 US-Soldaten abzieht.

 

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