Nach jahrelangen Diskussionen um die wachsenden Bestände von Waschbären und Nilgänsen am Stuttgarter Max-Eyth-See fehlt noch immer ein Konzept. Die Stadt teilt nun mit, dass die Waschbären regelmäßig gejagt werden.

Seit Jahren vermehren sich Nilgänse in der Region, insbesondere am Max-Eyth-See in Hofen. Auch Waschbären werden immer mehr zum Problem. Im vergangenen Jahr habe ein Stadtjäger auf der besonders geschützten Vogelinsel im Max-Eyth-See acht Waschbären gefangen und getötet, teilt die Stadtverwaltung mit. Im Jagdjahr 2023/24 waren im gesamten Stadtgebiet Stuttgarts insgesamt 32 Waschbären erlegt worden. Die Jagd nach der invasiven Art wird nun verstetigt. Das geht aus einer Antwort der Stadtverwaltung auf einen Antrag der CDU-Bezirksbeiratsfraktion in Mühlhausen hervor.

 

Die Stadt kündigte an, dass es noch im Januar eine Informationsveranstaltung zum Thema Nilgänse geben soll, zu der Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann von Mühlhausen einladen werde. Mit Blick auf die Nilgänse plant die Stadtverwaltung mit einem Stadtjäger ein Konzept zur Reduzierung des Bestands zu erstellen und das Gras am Ufer stehen zu lassen.

Stadt führt auch im Winter Wasser im See zu

Warum der See Wasser verliert ist nach Auskunft der Stadt nach wie vor unklar. Ein Gutachten soll im Frühjahr hierzu Ergebnisse liefern. Derzeit werde mit einer Ausnahmegenehmigung auch über die Wintermonate Wasser zugeführt, um den Wasserspiegel stabil zu halten. Im vergangenen Jahr seien den Angaben zufolge rund 585 000 Kubikmeter Wasser aus den Quellen eines ehemaligen Trinkwasserpumpwerks eingespeist worden.

Im Naherholungsgebiet rund um den See sei die vergangene Sommersaison deutlich ruhiger verlaufen, teilte die Stadt mit. Hauptproblem blieben die vielen illegalen Griller, deren Zahl nur schwer zu kontrollieren seien sowie die starke Zufahrt an den See. Daten über die Zahl der Ordnungswidrigkeiten und Straftaten gibt es Stand jetzt noch nicht.

Neues Konzept zur Hornblattproblematik

Der übermäßig starke Hornblattbewuchs im vergangenen Jahr beschäftigte die Verwaltung ebenso. Trotz Mäharbeiten habe der Bewuchs Auswirkungen auf den Wassersport und die Freizeitnutzung gehabt. Seglerkurse mussten ausfallen und es konnten monatelang keine Elektroboote mehr fahren. Die Verwaltung wolle hierzu im Februar oder März den Bezirksbeirat Mühlhausen über die geplanten Maßnahmen informieren. Auch soll es eine verwaltungsinterne Begehung mit dem Bezirksvorsteher geben im Blick auf die Besucherinformation.