All dies nimmt Larissa Fessl mit für ihren Plakatentwurf, den die Jury am Ende auswählen wird, um im Frühsommer in der Region ausgestellt zu werden. Sie zeichnet eine Seitenansicht von Moosmann und illustriert den Hintergrund mit einem Muster aus, ja klar, Fagotten. „Man kann auch auf traditionellem Gebiet aktuell sein“, hat sich in diesem Fall als Leitmotiv herauskristallisiert. Und wie eine Verbindung aus Tradition und Moderne wirkt auch Larissa Fessls Werk. Der gelb-blaue Grundton war vorgegeben, entwickelt von Studierenden der Kunstakademie, um bei der Kampagne einen Wiedererkennungseffekt zu garantieren. Da hat sich mancher Student zunächst eingeschränkt gefühlt in seiner Freiheit. Am Ende aber hat sich gezeigt, dass die Fantasie dadurch eher beflügelt wurde – und ganz unterschiedlich anmutende Poster zustande kamen.

 

Dichter und Denker, Kreative und Unternehmer werden in den Mittelpunkt gestellt – ebenso wie die junge Forscherin Anja-Tatjana Braun, die, Jahrgang 1985, am renommierten Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung als Projektleiterin arbeitet. Sie, die zunächst die Realschule absolviert und dann erst die wissenschaftliche Karriere eingeschlagen hat, ist ein Beispiel dafür, was sich durch Klugheit, Hartnäckigkeit und Fleiß erreichen lässt. Anja Braun sucht nach Modellen, wie es gelingen kann, in Wirtschaft und Industrie Anreize für eine echte Kreislaufwirtschaft zu schaffen. „Es reicht nicht, die Dinge perfekt zu machen“, sagt sie. „Es müssen auch die richtigen sein.“

„Neue kreative Allianzen im Spannungsfeld zwischen Kunst, Wirtschaft und Wissenschaft“ – das mache den Reiz der Aktion aus, befindet Magdalen Pirzer, die Geschäftsführerin der Kulturregion. Die Plakate werden an Stellen, an denen sich normalerweise klassische Werbebotschaften versenden, Weltanschauungen „faszinierender Persönlichkeiten“ in den Fokus rücken – an geistiger Anregung für das Publikum wird dann, das zeigt sich jetzt, da die Arbeiten fertig sind, kein Mangel sein.

Akt der Befreiung

Bei den historischen Persönlichkeiten erfolgte der Zugang über Filme, Bücher und Interviews mit Biografen. Beispiel: Margarete Steiff. Die Studentinnen Cathrine Dersch und Anne Kronenberg waren, wie sie erzählen, „von Anfang an fasziniert“ von der Unternehmerin aus Giengen an der Brenz, die sich von den fat alen Folgen einer Kinderlähmung nie hat behindern lassen. Das in Schwarz gehaltene, stilisierte Porträt der Schneiderin ist auf dem Entwurf der angehenden Grafikerinnen unterlegt mit einem Schnittmuster samt jenem Plüschelefanten, der den Anfang der Steiff’schen Stofftierproduktion bildete. Der Teddy, der heute sinnbildhaft für die Firma steht, dient als Sprechblase. „Denn das unnütze Streben nach Heilung lässt den Menschen nicht zur Ruhe kommen“, steht als Spruch über allem: eine Anleitung dafür, mit dem eigenen Schicksal nicht zu hadern, sondern es an- und in die Hand zu nehmen.

Das könnte auch ein Motto sein für Said Amiri, der heute Flüchtlinge berät und früher selbst Flüchtling war. In einer Region, in der bereits sehr viele Menschen leben, die nicht hier geboren sind, und die angewiesen sein wird auf weitere Migranten, verkörpert Amiri geglückte Integration und ehrenamtliches Engagement gleichermaßen. „Meine Heimat ist hier“, sagt er.

Der Firmenchef tourt regelmäßig rund um den Globus, um seine Instrumente persönlich zu vermarkten, wie er erzählt. Er genießt es, sich in New York oder Moskau mit Musikern und Dirigenten auszutauschen. „Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an“, sagt er. Seine Heimat aber, sein Lebensmittelpunkt, ist und bleibt das Remstal – und es versteht sich von selbst, dass er auch selbst musikalisch aktiv ist: als Mitglied im Sinfonischen Blasorchester des Städtischen Orchesters Waiblingen.

Verbindung aus Tradition und Moderne

All dies nimmt Larissa Fessl mit für ihren Plakatentwurf, den die Jury am Ende auswählen wird, um im Frühsommer in der Region ausgestellt zu werden. Sie zeichnet eine Seitenansicht von Moosmann und illustriert den Hintergrund mit einem Muster aus, ja klar, Fagotten. „Man kann auch auf traditionellem Gebiet aktuell sein“, hat sich in diesem Fall als Leitmotiv herauskristallisiert. Und wie eine Verbindung aus Tradition und Moderne wirkt auch Larissa Fessls Werk. Der gelb-blaue Grundton war vorgegeben, entwickelt von Studierenden der Kunstakademie, um bei der Kampagne einen Wiedererkennungseffekt zu garantieren. Da hat sich mancher Student zunächst eingeschränkt gefühlt in seiner Freiheit. Am Ende aber hat sich gezeigt, dass die Fantasie dadurch eher beflügelt wurde – und ganz unterschiedlich anmutende Poster zustande kamen.

Dichter und Denker, Kreative und Unternehmer werden in den Mittelpunkt gestellt – ebenso wie die junge Forscherin Anja-Tatjana Braun, die, Jahrgang 1985, am renommierten Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung als Projektleiterin arbeitet. Sie, die zunächst die Realschule absolviert und dann erst die wissenschaftliche Karriere eingeschlagen hat, ist ein Beispiel dafür, was sich durch Klugheit, Hartnäckigkeit und Fleiß erreichen lässt. Anja Braun sucht nach Modellen, wie es gelingen kann, in Wirtschaft und Industrie Anreize für eine echte Kreislaufwirtschaft zu schaffen. „Es reicht nicht, die Dinge perfekt zu machen“, sagt sie. „Es müssen auch die richtigen sein.“

„Neue kreative Allianzen im Spannungsfeld zwischen Kunst, Wirtschaft und Wissenschaft“ – das mache den Reiz der Aktion aus, befindet Magdalen Pirzer, die Geschäftsführerin der Kulturregion. Die Plakate werden an Stellen, an denen sich normalerweise klassische Werbebotschaften versenden, Weltanschauungen „faszinierender Persönlichkeiten“ in den Fokus rücken – an geistiger Anregung für das Publikum wird dann, das zeigt sich jetzt, da die Arbeiten fertig sind, kein Mangel sein.

Akt der Befreiung

Bei den historischen Persönlichkeiten erfolgte der Zugang über Filme, Bücher und Interviews mit Biografen. Beispiel: Margarete Steiff. Die Studentinnen Cathrine Dersch und Anne Kronenberg waren, wie sie erzählen, „von Anfang an fasziniert“ von der Unternehmerin aus Giengen an der Brenz, die sich von den fat alen Folgen einer Kinderlähmung nie hat behindern lassen. Das in Schwarz gehaltene, stilisierte Porträt der Schneiderin ist auf dem Entwurf der angehenden Grafikerinnen unterlegt mit einem Schnittmuster samt jenem Plüschelefanten, der den Anfang der Steiff’schen Stofftierproduktion bildete. Der Teddy, der heute sinnbildhaft für die Firma steht, dient als Sprechblase. „Denn das unnütze Streben nach Heilung lässt den Menschen nicht zur Ruhe kommen“, steht als Spruch über allem: eine Anleitung dafür, mit dem eigenen Schicksal nicht zu hadern, sondern es an- und in die Hand zu nehmen.

Das könnte auch ein Motto sein für Said Amiri, der heute Flüchtlinge berät und früher selbst Flüchtling war. In einer Region, in der bereits sehr viele Menschen leben, die nicht hier geboren sind, und die angewiesen sein wird auf weitere Migranten, verkörpert Amiri geglückte Integration und ehrenamtliches Engagement gleichermaßen. „Meine Heimat ist hier“, sagt er.

„Wozu leben wir, wenn wir nicht frei denken, frei sprechen und frei handeln können?“ Dieser Satz steht auf dem Plakat der Kunststudenten, die Amiris Porträt aus einem Drahtzaun wachsen lassen – ein Akt der Befreiung, ein Ende der Grenzen.