Die Energieagentur Rems-Murr veranstaltet eine Plant-for-the-Planet-Akademie. Dabei werden Kinder zu Klimabotschaftern geschult. Und sie pflanzen am 16. April tausend Douglasien

Oppenweiler - Tausend Douglasien will Jochen Bek, der Leiter des Forstreviers Reichenberg, am 16. April in den Boden bringen. Wenn alles nach Plan läuft, helfen ihm rund 80 Kinder bei der Pflanzaktion, welche die Energieagentur Rems-Murr gemeinsam mit der Initiative Plant for the Planet organisiert und veranstaltet (siehe „Klimaschutz in Kinderhand“).

 

Das Baumpflanzprojekt ist nur ein Programmpunkt bei der ganztägigen Plant-for-the-Planet-Akademie, in der die teilnehmenden Kinder in der Murrtal-Schule in Oppenweiler für Themen wie die Klimakrise und globale Gerechtigkeit sensibilisiert werden sollen. Außerdem gibt es ein Rhetorik-Training, einen Vortrag eines jungen Botschafters für Klimagerechtigkeit und ein Weltspiel zu Themen wie Verteilungsgerechtigkeit und Weltbürgertum.

Dergestalt gerüstet verlassen die Kinder nach einem interessanten und arbeitsintensiven Tag die Akademie mit dem Titel „Botschafter für Klimagerechtigkeit“ und einem klaren Auftrag: Sie sollen möglichst viele andere Kinder dazu motivieren, etwas für den Umweltschutz zu tun. Dafür haben sie schon erste Projekte in der Tasche, die sie in ihrem Umfeld umsetzen können.

Teilnehmer sollen Wissen weitergeben

„Wir wollten gerne etwas für Kinder anbieten, so sind wir auf die Aktion Plant for the Planet gekommen“, erzählt Barbara Ludwig von der Energieagentur Rems-Murr. Bei diversen Schulprojekten stellten sie und ihre Kollegen immer wieder fest, dass gerade Grundschüler und Kinder in der Unterstufe sehr motiviert in Sachen Klimaschutz seien. Barbara Ludwig hofft, dass die Teilnehmer das Wissen aus der Akademie weitergeben, denn „es soll nicht nur ein interessanter Tag sein, sondern auch nachhaltig wirken“. Die Initiative Plant for the Planet drückt ihr Ziel in Zahlen aus: Bis zum Jahr 2020 will sie weltweit tausend Milliarden Bäume pflanzen.

Mit der Aktion in Oppenweiler kommt sie diesem Ziel ein Stück näher. Der Revierförster Jochen Bek hat ein 4000 Quadratmeter großes Areal im Gemeindewald für die Pflanzung vorgesehen. Es handle sich um eine Fläche, die 1999 vom Sturm Lothar stark geschädigt worden sei, erzählt Bek. Einige Birken und Fichten seien auf dem Gelände gewachsen, es habe sich aber nichts entwickelt, womit sich ein wirtschaftlicher Wald betreiben lassen würde.

Insgesamt 3000 Douglasien werden gepflanzt

So hat der Forstmann die Fläche geräumt und gemeinsam mit angehenden Forstwirten für einen Neustart vorbereitet. „Wir haben die Löcher bereits vorbereitet, die Kinder müssen nun noch die Bäume setzen und die Löcher mit Erde auffüllen“, sagt Jochen Bek. Er geht davon aus, dass jedes Kind in den dafür vorgesehenen knapp zwei Stunden um die zehn Bäume pflanzt.

Als Baumart hat Jochen Bek Douglasien ausgewählt. Der in Nordamerika heimische Nadelbaum, landläufig als Douglasfichte oder Douglastanne bekannt, wächst recht schnell und kommt, so denkt der Fachmann, auch mit den sich wandelnden klimatischen Bedingungen hierzulande gut zurecht. „Derzeit beträgt der Anteil der Douglasie in unseren Wäldern etwa zwei bis drei Prozent“, so Bek, „diesen Anteil wollen wir erhöhen.“ Es sei wichtig, dass Bäume gepflanzt, aber auch genutzt würden, sagt Jochen Bek, der insgesamt 3000 Douglasien im Gemeindewald setzen will. „Kinder müssen lernen, dass Wald nicht nur ein schönes Landschaftselement ist, sondern auch ein großer Wirtschaftsfaktor. Es macht keinen Sinn, Regenwälder zu fällen, um Klopapier herzustellen.“

Klimaschutz in Kinderhand

Beginn
Ein Referat über den Klimawandel und dessen Folgen hat den damals neunjährigen Felix Finkbeiner im Jahr 2007 zum Umweltaktivisten gemacht. Nachdem er von der Friedensnobelpreisträgerin Wangarii Maathai gelesen hatte, die in Afrika in 30 Jahren 30 Millionen Bäume gepflanzt hat, beschloss er, dass Kinder in jedem Land der Erde eine Million Bäume pflanzen könnten. Daraus ist die Schülerinitiative Plant for the Planet entstanden.

Akademie
Die Energieagentur Rems-Murr lädt für Samstag, 16. April, Kinder im Alter zwischen neun und zwölf Jahren zu einer Akademie ein, bei der theoretisches Wissen zum Thema Klimagerechtigkeit vermittelt wird, aber auch ganz praktisch Bäume gepflanzt werden.

Anmeldung
Bis Freitag, 8. April, kann man sich anmelden über die Internetseite www.energieagenturremsmurr.de. Die Akademie findet von 9 bis 17.30 Uhr in Oppenweiler statt. Die Teilnahme ist kostenlos.