Klar ist, dass die Erdverkabelung um ein Vielfaches teurer ist. Joachim Pfeiffer, wirtschaftspolitischer Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, rechnet damit, dass die Kosten gegenüber Überlandleitungen um den Faktor drei bis zehn höher sind. Mit der Erdverkabelung werden die Kosten für die Datenautobahn Südlink auf rund zehn Milliarden Euro geschätzt. Ursprünglich sollten die Kosten ungefähr bei drei Milliarden Euro liegen. Das müssen die Stromverbraucher über höhere Netzentgelte bezahlen. Allerdings weisen die Stromnetzbetreiber darauf hin, dass wegen der bestehenden Engpässe beim Netzausbau schon jetzt gewaltige Kosten entstehen. Wenn an einer Stelle im Netz Überlastungen drohen, werden die Kraftwerke vor dem Engpass angewiesen, ihre Einspeisung zu reduzieren. Die Kraftwerke nach dem Engpass müssen dagegen mehr Strom produzieren. Die Fachleute sprechen von sogenannten Redispatch-Kosten, die stark steigen. Im vergangenen Jahr betrugen die Kosten für die Netzeingriffe mehr als eine Milliarde Euro. Der CDU-Abgeordnete Pfeiffer sagte, die Kosten könnten schon in diesem Jahr auf das Doppelte steigen. Bis 2023 sollen es jährlich vier Milliarden Euro sein. Die Mehrkosten für die Eingriffe könnten entfallen, wenn genügend Übertragungsnetze zur Verfügung stehen.