Bürger haben Vorschläge entwickelt, wie die Freiräume rund um das Schoch-Areal in Feuerbach genutzt und gestaltet werden können. Ein Gespräch über den Wiener Platz, einen Jugendtreff, Elektroautos und vieles mehr.

Feuerbach - Am Montag haben sich mehr als 50 engagierte Feuerbacher Bürger mit der Zukunft des Quartiers am Wiener Platz befasst. In erster Linie ging es bei der Veranstaltung in der Bürgerhaus-Etage im Freien Musikzentrum darum, die Entwürfe für die neu zu gestaltenden Bereiche und Freiflächen beim Feuerbacher Bahnhof zu diskutieren. In drei Themengruppen entwickelten die Teilnehmer der Veranstaltung weit über 100 Anregungen, Wünsche und Ideen. Planer vom Büro faktorgruen und Fachleute aus der Stadtverwaltung sammelten die Vorschläge auf Karten und fassten die einzelnen Themen wie die Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes zusammen.

 

Als Grundlage der Diskussion dienten die Pläne der Landschaftsarchitekten des Büros faktorgruen. Das Büro hat den im Jahr 2012 ausgeschriebenen städtebaulichen Wettbewerb gemeinsam mit dem Büro Schüler Architekten gewonnen. Der Landschaftsarchitekt Jürgen Pfaff stellte für den Wiener Platz drei Planungsmöglichkeiten vor.

Der Platz mit einem Wasserspiel ist der Favorit

Die erste Variante hat einen vergleichsweise geringen Grünanteil. Stattdessen sollen Flächen mit Spielpunkten und Gastronomieangeboten im Freien geschaffen werden. Vorteile seien die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten und der vergleichsweise geringe Pflegeaufwand, sagte Pfaff von faktorgruen. Die zweite Variante beinhaltet mehrere kleinere Rasenfelder mit Bäumen. Positiv bewertete Pfaff den hohen Grünanteil und die vergleichsweise geringen Herstellungskosten. „Allerdings besteht die Gefahr der Verschmutzung der Vegetationsflächen“, meinte er. Die dritte Variante sieht vor, einen Platz mit einem Wasserspiel zu schaffen. Denkbar wäre ein Feld mit kleinen Wasserfontänen, die direkt aus dem Bodenbelag sprudeln – ähnlich wie auf dem Ernst-Reuter-Platz in Giebel, meinte Pfaff. Das sei vor allem bei den Kindern im Sommer ein beliebter Ort zur Abkühlung und zum Zeitvertreib. Zudem soll ein kleiner Hain aus Laubbäumen als sommerlicher Schattenspender dienen. „Variante 3 ist unser Favorit“, sagte Pfaff. Auch die Teilnehmer der drei Arbeitsgruppen bevorzugten diese Variante. Allerdings wurde betont, dass genug Erdreich für die Bäume vorhanden sein muss.

Kathrin Steimle vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung betonte, es gebe „ sehr ernstzunehmende Überlegungen für einen Neubau des ehemaligen Postgebäudes beim Bahnhof“. Mit dem Besitzer des Gebäudes sowie mit den Verantwortlichen für die Leitungsrechte seien bereits Gespräche geführt worden, erste Planungen würden bereits existieren.

Robert Thurner, Moderator der Arbeitsgruppe Städtebauliche Entwicklung im Feuerbacher Zukunftsforum, bezeichnete die Ecke als „Schandfleck“. Mit der Reinigung und einem neuen Anstrich der Gebäudefassade wäre schon viel erreicht, meinte Thurner. Drei verschiedene Vorentwürfe liegen auch für den Eingang in den Tiefbunker vor. Auch dieser Bereich soll im Zuge der Entwicklung des Schoch-Areals aufgewertet werden.

Straßengestaltung, Jugendtreffpunkt und Elektromobile

Zudem war die Gestaltung des Straßen raums der Kremser, Pöchlaner, Dornbirner und Burgenlandstraße ein Thema. Beim Spitzbunker im östlichen Bereich des Wiener Platzes sollen unter anderem drei Stromladestationen für Elektromobile geschaffen werden: „Das ist zu wenig“, sagte Reiner Götz, Bezirksbeirat von Bündnis 90/Die Grünen in Feuerbach. Er plädierte dafür, einen weiteren Auflade-Standort für E-Mobile einzurichten.

„Mir fehlt in dem Konzept ein Platz, wo sich die Feuerbacher Jugendlichen treffen können“, sagte Werner Weber von der Arbeitsgruppe „Städtebauliche Entwicklung“. Gert Dannenmann regte an, auf den Plätzen zudem Bewegungsangebote für Senioren zu schaffen. Ein wichtiges Thema für die Bürger sei die Vernetzung des Quartiers mit der Umgebung, sagte Stadtplaner Martin Holch. Stadtteilmanagerin Ute Kinn bedankte sich bei allen Beteiligten. Am 29. September sollen die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung präsentiert werden.